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Beiheft WS 2006/2007 << Internationale Partnerschaften


Internationale Partnerschaften des Instituts für Germanistik der Universität Szeged
Autorin: Anita Rácz-Romsics

Aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg von 1945 bis 1967 haben wir nur wenige Dokumente über die Partnerschaften des Instituts für Germanistik. Im Jahre 1956 wurde das Institut für Germanistik neu gegründet.
Die erste Partnerschaft schloss man 1963 mit der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greiswald in der ehemaligen DDR. Die Studenten, die Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität studierten, konnten jedes Jahr an einem Teilstudium in Greifswald teilnehmen, beziehungsweise gab es auch im Sommer Sprachkurse in Greifswald. 1980 war eigentlich die „Wende”, was die Partnerschaften anbelangt. Seit diesem Jahr konnte man mit nichtsozialistischen Ländern Kontakte aufnehmen. Im Jahre 1982 begann eine bilaterale Partnerschaft mit Regensburg. Seit 1984 hatte der damalige Lehrstuhl Kontakte mit Göttingen.

Socrates/Erasmus
Im Rahmen des Socrates/Erasmus-Programms begründete man seit 1997 mehrere Partnerschaften: mit Göttingen, Jena, Wien, Dresden sowie seit 2001 mit Regensburg, 2005 mit Kassel, und 2006 mit Berlin. Zurzeit hat das Institut eine Socrates/Erasmus-Partnerschaft mit Berlin, Dresden, Kassel und Regensburg. Die Erasmus/Sokrates-Programme bieten uns ausgezeichnete Möglichkeiten. Wir können in Deutschland studieren, was wir wollen: von Faust-Interpretationen bis zur Valenztheorie, von Politik bis zur Landeskunde. Bei der Auswahl der Bewerber spielen der Notendurchschnitt, die Aktivität und die Motivation die größten Rollen.
Mit der Technischen Universität Dresden gibt es eine Dozentenmobilität im Bereich Sprachwissenschaft: jährlich kann ein Dresdner Dozent in Szeged, und ein Szegeder Dozent in Dresden eine Woche unterrichten. Aus Dresden konnte das Institut Prof. Dr. Karlheinz Jakob 2003 und 2004 als Gastprofessor empfangen. Aus Szeged hielten Prof. Dr. Péter Bassola (2003), Edit Gyáfrás (2005) und Doz. Dr. Katalin Petneki (2003, 2004) Vorträge in Dresden.
Die Partnerschaft mit der Universität Regensburg existiert sowohl auf Dozenten- als auch auf Studentenebene. Je ein Dozent kann jährlich an der jeweils anderen Universität im Bereich Sprachwissenschaft und Didaktik unterrichten. Bisher waren Katja Löffler (2002) und Prof. Dr. Albrecht Greule (2005) aus Regensburg in Szeged und Tamás Kispál (2003, 2005) aus Szeged in Regensburg. Seit 2001 können auch je vier Studenten an der jeweils anderen Universität je ein Semester studieren. In den letzten fünf Jahren haben 20 Studierende des Instituts in Regensburg mit Hilfe eines Erasmus-Stipendiums studiert. Im laufenden Semester (Wintersemester 2006/2007) halten sich vier Szegeder Germanistikstudentinnen in Regensburg sowie eine Regensburger Studentin in Szeged im Rahmen der Erasmus-Partnerschaft auf. Durch den Kontakt mit Regensburg kommen Studenten als Praktikanten der Universität Regensburg seit 2003 regelmäßig nach Szeged, um hier ihr Lehrpraktikum Deutsch als Fremdsprache zu absolvieren. Bisher konnte unser Institut sieben Praktikanten aus Regensburg empfangen.
An die Universität Kassel sind fünf Szegeder Studierende im Sommersemester 2005/2006 zum ersten Mal gefahren, um dort zu studieren. Auch im Wintersemester 2006/07 studieren vier Szegeder Germanistikstudentinnen an der Universität Kassel ein Semester. Im Rahmen der Dozentenmobilität können Dozenten aus dem Bereich der Literaturwissenschaft und der Sprachwissenschaft am Kontakt teilnehmen. 2006 haben vier Dozenten aus Kassel, Prof. Dr. Vilmos Ágel, Prof. Dr. Achim Barsch, Dr. Mathilde Hennig und Prof. Dr. Ingo Warnke sowie die Tutoren Tina Deist, Jan Rieckmann, Jenny Schönrock in Szeged unterrichtet. Aus Szeged waren Prof. Dr. Péter Bassola, Péter Kappel und Doz. Dr. Katalin Petneki 2006 in Kassel.
Der jüngste Kontakt mit der Humboldt Universität Berlin ist auch eine Partnerschaft zur Studenten- und Dozentenmobilität. Jährlich zwei Studenten können das Stipendium bekommen. Im laufenden Semester (Wintersemester 2006/07) sind die ersten zwei Studierende an der Humboldt-Universität, um ein Semester in Berlin zu studieren.

DAAD
Seit 1989 gibt es ein Austauschprogramm vom DAAD für Studenten und Dozenten. Es wurde im Jahre 1925 gegründet, 1945 wurde es aufgelöst und 1950 wieder gegründet.
Unsere DAAD- Lektor(inn)en waren:

1989-1992 Dr. Hans Werner Gottschalk
1992-1995 Regina Schäfer
1995-1998 Guido Schnieders
1998-2002 Dr. Margarete Ott
2002-2004 Dr. Mathilde Hennig
2004- Dr. Ellen Tichy

Die Statistiken sagen, dass es für Ungarn pro Jahr ungefähr 20 Plätze für Semesterstipendien (die Universität kann sich nicht frei bewerben, sondern wird von dem DAAD bestimmt), 10 Plätze für Abschlussstipendien (um für die Diplomarbeit zu recherchieren), einige Plätze für Promotionen und etwa 90 Plätze für Hochschulsommerkurse gibt (drei-vierwöchiges Studium an einer deutschen Universität). Man muss hier anmerken, dass das Stipendium nicht nur Germanistikstudenten bekommen können. Die Chancen sind ungefähr eins zu drei. Es ist aber nötig zu erwähnen, dass man sich nur zwischen dem 2. und 4. Studienjahr bewerben kann. Es besteht die Möglichkeit, die Stadt selbst auszuwählen, zum Beispiel: Hamburg, Regensburg, Berlin, Heidelberg.

Bosch-Stiftung
Die Bosch-Stiftung ist ein Verein für Sprach- und Kulturaustausch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. In diesem Gebiet, wo es über 34 Länder gibt, spielen die regionalen Initiativen eine immer wichtigere Rolle. Mithilfe der Bosch-Stiftung kann man nicht nur in den Westen fahren und dort einen Sommer oder ein Semester lang studieren, sondern es gibt außer Studienprogrammen auch Projekttage und Workshops. Diese Veranstaltungen dauern oft nur ein paar Tage lang. Das Ziel ist: andere Ost-Mitteleuropäische Länder kennen zu lernen und gegen die Vorurteile anzukämpfen. Durch die Bosch-Stiftung waren drei Lektoren aus Deutschland am Institut für Germanistik tätig. In Szeged gibt es zurzeit nur an der Juristischen Fakultät einen Bosch-Lektor.

Unsere Bosch-Lektor(inn)en waren:

1998-2000 Alexander Barti
2000-2002 Anna Veigel
2002-2004 Jasmin Groß

Alexander Barti hat eine Studienreise nach Berlin für Germanistikstudenten der Universität Szeged im Jahre 2000 organisiert. Ebenfalls in Form einer Berliner Studienreise hat sich das Projekt „Berlin im Film“ von Anna Veigel 2002 verwirklicht. Jasmin Groß hat an der Organisierung von internationalen Workshops für Studierende 2002 („Was geht uns Europa an“) und 2003 („Zeig dein Gesicht – Zivilcourage im Alltag“) teilgenommen.

Germanistische Intstitutspartnerschaften – GIP
Der Lehrstuhl hat seit 1984 Kontakte mit der Universität Göttingen, seit den 1990er Jahren im Rahmen der GIP (Germanistische Intstitutspartnerschaft). Seit 1992 gibt es einen Kontakt mit der Universität Siegen und der Universität Innsbruck, seit 2005 mit der Universität Kassel.
1993 wurde das Sonderprogramm GIP zur Förderung der deutschen Sprache in Mittel- und Osteuropa sowie der GUS (MOE-Programm) von der Bundesregierung Deutschland eingerichtet. Die GIP sind ein wesentliches Instrument zur Förderung der Lehre der deutschen Sprache in diesen Ländern. Schwerpunkt ist die Förderung der Institute an den ausländischen Hochschulen durch die individuelle Förderung von Studierenden, Promovenden und Wissenschaftlern, um einen Beitrag zur Qualifizierung der Lehrkräfte auch über die Institute hinaus zu leisten. Im Jahre 1998 ist das MOE-Programm ausgelaufen und mit dem Auslaufen wurden die Germanistischen Institutspartnerschaften (GIP) 1998 in die Normalprogramme des DAAD überführt.
Als Koordinatorin des MOE-Programms mit Siegen hat Dr. Csilla Bernáth im Bereich Zweisprachige Lexikographie mit dem deutschen Koordinator Prof. Dr. Burkhard Schaeder jahrelang zusammengearbeitet. Als Ergebnis der Partnerschaft fand ein lexikographisches Kolloquium in Szeged 1993 statt. Aus Siegen war Prof. Dr. Burkhard Schaeder mehrmals am Institut in Szeged, um Vorlesungen und Seminare für die Studenten zu halten. Ebenfalls waren Szegeder Dozenten öfters in Siegen.

Trilaterales Forschungsseminar Literaturwissenschaft
Ein Forschungsseminar für Studierende der Literaturwissenschaft in Göttingen und Szeged besteht seit 1988. Später schlossen sich auch Studierende der polnischen Universität Torun dieser Partnerschaft an. Seitdem wird die gemeinsame Seminarwoche abwechselnd jährlich in Szeged, Göttingen und Torun organisiert. Die Sitzungen des Seminars werden von den beteiligten Studierenden im Sommersemester vorbereitet und in wechselnder Verantwortung durchgeführt. Die Student(in)nen der drei Universitäten arbeiten dabei mit literarischen Texten ihres Landes. 2006 findet das Seminar in Szeged statt. Das diesjährige Seminar wird von Torsten Hoffmann (Göttingen), Thomasz Waszak (Torun) und Attila Bombitz (Szeged) organisiert.

Vorbereitung auf ein Doppeldiplom zur Germanistik in Kassel und Szeged
Die Möglichkeit eines Doppeldiploms für Germanistikstudenten der Universitäten Kassel und Szeged wird momentan vorbereitet. Aus diesem Grund hat eine Delegation der Universität Kassel im September 2006 Verhandlungen mit Vertretern der Universität Szeged und des Instituts für Germanistik geführt. Die Einführung des Doppelstudiengangs ist vorläufig mit je fünf Studierenden für 2008 geplant.

Außer der hier behandelten Partnerschaften hat das Institut für Germanistik noch zahlreiche ausländische Kontakte, auf die hier nicht näher eingegangen werden konnte.


GeMa-Berichte zu den Partnerschaften des Instituts

Socrates/Erasmus
Gastdozenten
Interview mit Prof. Dr. Ingo Warnke – Kassel (GeMa 2/2003)
Gastvorlesung von Prof. Dr. Karlheinz Jakob und Interview – Dresden (GeMa 1/2004)
Interview mit Prof. Dr. Albrecht Greule – Regensburg (GeMa 1/2005)
Gastvorlesung von Prof. Dr. Vilmos Ágel und Dr. Mathilde Hennig – Kassel (GeMa 1/2006)
Das Tutoriensystem in Kassel (GeMa 1/2006)

Erasmus-Stipendium für Szegeder Studenten in Regensburg
Gabriella Kurdi, Gábor Nagy (GeMa 2/2002)
Angéla Dévity, Eszter Katona (GeMa 2/2003)
Tímea Csira (GeMa 1/2004)
Éva Zsiga (GeMa 1/2004)
Dorottya Csernai (GeMa 2/2004)
Gabriella Szabó (GeMa 1/2006)

Studenten-Praktikanten aus Regensburg in Szeged
Julia Renner, Sonja Karl, Robin Hötschl (GeMa 1/2003)
Hanna Bartenstein, Maria Synek (GeMa 1/2004)
Barbara Somogyi, Márta Kõszegi (GeMa 1/2005)

Berichte von Regensburger Studenten
Germanistik in Regensburg, DaF in Regensburg (GeMa 2/2003)
Das Nachtleben in Regensburg (GeMa 1/2005)


DAAD
DAAD-Lektoren
Interview mit Dr. Margarete Ott (GeMa 1/2002)
Interview mit Dr. Mathilde Hennig (GeMa 2/2003)
Interview mit Dr. Ellen Tichy (2/2005)


Bosch-Stiftung
Bosch-Lektoren
Interview mit Anna Veigel (GeMa 2/2001)
Interview mit Jasmin Groß (GeMa 2/2003)


Veranstaltungen mit Germanistikstudenten der Universität Szeged
„Demokratie in Osteuropa“ Sommerkurs in Wroclaw/Kreisau 2001 (GeMa 2/2001)
„Was geht uns Europa an?“ Kolloquium in Bratislava 2002 (GeMa 2/2002)
„Zeig dein Gesicht!“ Workshop in Piliscsaba 2003 (GeMa 1/2003)
„Nationalismus im kulturellen Wandel“ Seminar in Breslau/Kreisau 2003 (GeMa 2/2003)
„Ein Strich in der Landschaft, die Grenze im Kopf“ Sommerseminar in Görlitz 2004 (GeMa 2/2004)
„Ostmitteleuropäische Identität“ Seminar in Stettin 2005 (GeMa 1/2005)


Germanistische Institutspartnerschaften
Gastdozenten
Interview mit Prof. Dr. Burkhard Schaeder - Siegen (GeMa 2/2002)


Trialaterales Forschungsseminar Literaturwissenschaft
Göttingen 2002 (GeMa 2/2002)
Szeged 2003 (GeMa 2/2003)
Torun 2004 (GeMa 2/2004)
Göttingen 2005 (GeMa 2/2005)