|
Zeitung << 1/2001 << Interview mit Anna Veigel
Interview mit Anna Veigel
Autorinnen: Henrietta Diós, Éva Magyar
Am 29. Oktober 2001 fand die erste Germanistenparty im JATE Klub statt. Soweit ihr euch noch daran erinnert, wurde dort auch die Miss Dozentin des Instituts gewählt. Demnach ist Anna Veigel die beliebteste Dozentin. Mit ihr haben wir folgendes Interview gemacht.
Name: Anna Veigel
Geburtsdatum/-ort: 21. April 1969, Stuttgart
Schulabschluss: Abitur, Diplom in Soziologie
Hobbies: Lesen, Ausgehen, Kino
Lieblingsspeise: Italienische Küche
Lieblingsgetränk: Kaffee
E-Mail: annaveigel@hotmail.com
Wie hast du dich auf der Germanistenparty gefühlt?
Sehr gut. Es war ganz anderes im Jate Klub, so viele Leute zu kennen, weil ich normalerweise auch oft in den Jate Klub gehe, aber es gibt nicht so viele Germanistikstudenten. Als ich dann einen Preis bekommen habe, das war sehr toll, ich habe mich sehr geehrt gefühlt und das überhaupt nicht erwartet.
Der Höhepunkt des Abends war die Bekanntgabe des Ergebnisses der Dozentinwahl. Was meinst du, warum eben du diesen Titel bekommen hast?
Das weiß ich nicht… Keine Ahnung… Also, ich denke, ich mag die Studenten, das merkt man, deshalb mögen mich auch viele. Ich glaube, das geht hin und her, also das ist gegenseitig.
Was denkst du, warum bist du so berühmt im Kreise der StudentInnen?
Berühmt? …Oh. Das wußte ich gar nicht. Na ja. Auch vielleicht wieder das Gleiche wie vorher, weil mir das Freude macht, eine schöne Stunde zu gestalten. Es ist einigermaßen erträglich, bei mir eine Stunde zu besuchen.
Du hast gesagt, daß du ein Diplom in Soziologie hast. Jetzt unterrichtest du an unserer Uni als Bosch-Lektorin. Wie bist du von der Soziologie zum DaF-Unterricht gekommen?
Ich war vorher während des Studiums auch schon viel im Ausland und habe mir dann überlegt: Was kann ich für Zusatzqualifikation erwerben und daraus vielleicht einen Beruf machen. Ich habe dann Deutsch als Fremdsprache im Nebenfach studiert, mit dem Gedanken im Ausland Geld verdienen zu können. Also, ich habe nicht daran gedacht, wohin ich möchte. Wichtig war die Unabhängigkeit, dass ich dahin gehen kann, wohin ich möchte und nicht wo man mich hinschickt. Ich wollte nie Lehrerin werden wie die meisten wahrscheinlich, aber jetzt bin ich sehr zufrieden.
Du organisierst oft Studienreisen und andere Programme. Was hast du dieses Schuljahr vor?
Ich hoffe, dass es klappt. Ich habe eine Studienreise beim DAAD beantragt und es soll entlang der deutschen Märchenstraße gehen. Also, es gibt in Deutschland so eine Märchenstraße und da werden Orte den Märchen der Gebrüder Grimm zugeordnet.(Ich mache im zweiten Studienjahr eine Sprachübung, die das Thema Märchen hat.) Da bietet sich das an, wenn es eine Märchenstraße gibt, die Märchenorte zu besuchen. Ich habe Kontakt mit ein paar Unis aufgenommen, wo es Märchenforschung gibt. Es ist noch nicht sicher, aber ich hoffe sehr, dass es irgendwie klappen wird.
Ich habe noch ein zweites Projekt, das ist Berlin im Film. Ich zeige Filme, die in Berlin spielen. Es geht darum, ein Berlinbild zu bekommen. Die Studenten sollen über die Filme einen Eindruck von Berlin bekommen. Wir wollen im Februar 2002 nach Berlin zu den internationalen Filmfestspielen fahren, um da vielleicht einen Regisseur zu treffen, dessen Filme wir gesehen haben. Die Studenten bekommen hier auch ein Bild von Berlin. Sie können die beiden Bilder miteinander vergleichen.
Was macht unsere Dozentin in ihrer Freizeit?
Ich gehe gerne ins Kino. Ich kenne schon relativ viele Leute in Szeged und dann verabrede ich mich zum Kaffee oder in die Kneipe. Neben meinen 12 festen Stunden lerne ich noch Ungarisch. Abends bereite ich mich auf die Stunden vor. Was noch zu meiner Freizeit gehört: Ich bin Lektorin und auch Regionalkoordinatorin für alle Ungarnlektoren. Das mache ich in diesem Jahr. Dazu brauche ich viel Zeit.
Seit wann bist du hier in Szeged?
Seit August 2000.
Hast du dich schon an die ungarische Lebensweise gewöhnt?
Ja, schon.
Gibt es etwas, was dir besonders hier in Szeged gefällt?
Mir gefällt sehr das Wetter. Jetzt nicht, aber sonst im Allgemeinen. Ich finde, dass das Leben hier ruhiger ist als in Deutschland. Das ist ein bisschen langsamer, was ich sehr, sehr positiv finde. Alle Leute haben viel zu tun, aber trotzdem bleibt immer Zeit etwas spontan zu machen. Das finde ich ganz toll. Die Uni gefällt mir, der Unterricht, die Leute, die ich kenne. Also, es ist wirklich sehr schön. Ich habe großes Glück - glaube ich - mit allen, dass ich so nette Studenten und Kollegen gefunden habe.
|
|