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Zeitung << 1/2002 << Harzreise - Mission Impossible


Harzreise - Mission Impossible
Autorin: Katinka Gutai

Eine kleine, aber um so mehr begeisterte Gruppe aus 11 Studenten, zwei Lehrern (Hárs Endre, Németh János) und einem einzigartigen DAAD-Begleiter, Herrn Jorge Fuchs nahm sich vor, den Weltrekord in der Besichtigung von literarischen und linguistischen Sehenswürdigkeiten zu brechen. Das bedeutete, dass wir vorhatten, in 10 Tagen (5.-15. Februar 2002) 11 Orte zu besuchen, das das erste Mal, wie schon im Titel angedeutet, selbst für die Teilnehmer als eine „Mission Impossible” erschien. Diese lange Liste enthält folgende Städte: Passau, Göttingen, Hildesheim, Wolfenbüttel, Goslar, Quedlinburg, Thale, Eisleben, Wittenberg, Weimar und Regensburg.

Selbst die Reise zu organisieren und die finanziellen Quellen zu schaffen war eine schwierige Aufgabe. Wir benötigten dazu die Unterstützung vom DAAD, wofür wir uns auch hier herzlichst bedanken möchten.
Das Programm der Reise basierte auf den schweren Entscheidungen unserer zwei Lehrer. Sie planten einerseits literaturhistorische, andererseits sprachgeschichtlich wichtige Orte in Betracht zu ziehen. Das Programm war wirklich sehr intensiv. Ziel war auch auf dem Weg in den Harz so viel Interessantes wie möglich zu sehen. In manchen Orten verweilten wir nur ganz kurz, aber wir haben überall versucht, alles Mögliche zu sehen. Wir verbrachten den Vormittag meistens mit Stadtbesichtigung oder in Museen und am Abend ging es dann ins Theater oder in die Kneipe.
Mir hat der Hexenplatz in Thale und das Römer- und Pelizaeus Museum in Hildesheim ganz besonders gefallen. Die Stimmung auf dem Hexenplatz erinnerte mich an die Szene im Faust. Der Wind wehte so stark, als würden die Hexen laut schreien, der Blick von dem Gipfel war auch überwältigend. Das Römer-Pelizaeus Museum hatte interessante Ausstellungen und wertvolle Schätze: eine prähistorische Sammlung, eine ägyptische Ausstellung, bzw. eine andere mit wunderschöner Keramik von den Peruaner Indianern, und zuletzt als Kuriosität Fotos über und aus den wichtigsten Momenten des 20. Jh. Trotz der müden und erschöpften Gesichter war die Stimmung ganz locker. Langsam entwickelte sich unsere Gruppe zu einer Einheit. Somit konnten wir auch die lange Busfahrt erfolgreich durchstehen.
Dank dem vielfältigen Programm war es möglich die unterschiedlichsten Aspekte von Deutschland zu entdecken: Unistädte wie Göttingen, Kleinstädte wie Lutherstadt-Eisleben, Kulturstädte wie Weimar oder Weltkulturerbestädte wie Quedlinburg. Ich denke, jede hatte die Gelegenheit, das für ihn interessante Programm auszuprobieren; wir haben ja von Wanderung bis zum Theaterbesuch alles Mögliche gemacht. Wir waren z.B. in der Wittenberger Kirche, an deren Tür Luther seine Thesen angeschlagen hatte, wir konnten in Weimar die einzigartige Atmosphäre erleben, in der einst Goethe und Schiller ihre größten Werke schufen. In Göttingen wurde uns die Uni und ihre Bibliothek aus erster Hand gezeigt. Das alles trug dazu bei, dass wir während der Reise Land und Leute kennen lernen konnten.
Es gab viele Momente, die wir nie vergessen werden: das Horrorwetter auf dem Weg zurück von dem Brockentour, die netten Abende und interessanten Bekanntschaften in den Kneipen, unsere Zimmer, die mal cool, mal bescheiden ausgestattet waren. Wir haben ja sowieso nicht sehr viel Zeit in denen verbracht.
Kurz gefasst, es hat sich natürlich gelohnt, wir würden es jedes Mal wieder gerne tun (inklusiv Brockentour). Am Ende wurde ja "Mission Impossible" doch erfüllt, dazu noch besser als erwartet.