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Zeitung << 1/2002 << Dozenten mit den Augen von Studenten
Dozenten mit den Augen von Studenten
Von den Lehrveranstaltungen von Dr. Ágel Vilmos kenne ich seine Vorlesungen: Einführung in die Linguistik, Syntax und Sprachgeschichte. Die Anforderungen für die Note und für die Unterschrift sind bei Herrn Ágel immer sehr klar gestellt, was einem Studenten sehr sympathisch sein kann. Zeit, Ort und Art der Prüfung sind nie fraglich. Er ist auch bei der Benotung konsequent. Einige Fragen in den Tests stellen sogar intellektuelle Herausforderungen dar. Sein Vortragsstil ist angenehm, der Vorlesungsstoff ist leicht zu verfolgen, weil er logisch in Einheiten gegliedert ist. Er scheint mehr als das nötige Wissen zu haben und der Stoff der Vorlesungen ist anspruchsvoll, meist auf dem neuesten Stand der Forschung.
Dr. Barótiné Dr. Gaál Márta ist Leiterin des Lehrstuhls für österreichische Literatur und Kultur. Im Sommersemester 2002 hielt sie Seminare zu Büchner und Grabbe sowie zu Hebbel. Ihre wichtigsten Forschungsgebiete sind Romantik, Sturm und Drang und Frührealismus. Sie ist Spezialistin für Heinrich von Ofterdingen von Novalis. Wenn man bei ihr das Rigorosum macht und dieses Thema hat, muss man wahrscheinlich die Prüfung wiederholen, weil sie bei diesem Thema keine Gnade kennt. Sie lächelt immer, sie ist ein guter Mensch, aber bei den Prüfungen ist sie streng. Sie erkennt ihre Studenten, sie hat für alle ein gutes Wort. Wenn sie schlechte Laune hat, kann man es nicht merken, nur wenn sie es sagt. Sie ist eine gute und gewissenhafte Lehrerin.
Dr. Bassola Péter, der Leiter des Lehrstuhls für germanistische Linguistik ist ein sehr guter Fachmann. Er geht mit den Menschen – sowohl mit seinen Kollegen als auch mit den Studenten – freundlich um, er gerät kaum in Konflikte. Wenn doch, dann löst er diese mit seiner Kommunikationsfähigkeit, die er auf einem außerordentlich hohen Niveau beherrscht. Außerdem ist er auch ein Wissenschaftler, der die im Unterricht erhaltenen Erfahrungen in der Forschung nutzt und umgekehrt.
Bei Dr. Bernáth Árpád, Institutsleiter, Leiter des Lehrstuhls für deutsche Literatur, habe ich das Seminar Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns besucht, das ziemlich interessant war. Herr Bernáth ist Faust- und Goetheforscher und sein Wissen ist sehr umfassend. In seinen Lehrveranstaltungen kann man nichts anderes tun als zuhören. Er erwähnt so viele Zusammenhänge zwischen Literatur, Geschichte, geographische Lage und den verschiedenen literarischen Werken, dass man sich nicht erlauben darf, nicht zuzuhören. Das einzige Problem ist immer die Zeit. Dreimal soviel Zeit hätten wir mit dem Thema verbringen können.
Bei Dr. Bernáth Árpádné habe ich im ersten Studienjahr Wörterbuchbenutzung gelernt und jetzt Lexikologie. Sie kann auch komplizierte Sachen so erklären, dass man es auch versteht. Ihre Seminare sind teils wissenschaftlich und teils alltagssprachlich, deshalb fühlt man sich nicht so wie auf einer arabischen Ärtztekonferenz. Sie legt großen Wert auf das Verstehen. Man muss nicht riesenlange Texte lesen, sondern kürzere, aber im Kopf muss Klarheit herrschen.
Dr. Bombitz Attila hält jedes Jahr österreichische, moderne Literaturseminare und in diesem Semester auch eine Vorlesung. Seine Stunden sind meistens interessant und nicht alltäglich. Er versucht zusammen mit den Studenten aus den Werken etwas Neues herauszubringen. Er erwartet Leute, die in der modernen Literatur und auch in der Literaturwissenschaft zu Hause sind, aber wenn jemand nichts davon versteht, beißt er auch nicht. Sonst hat er Humor und ist unverkrampft und sehr klug.
Die Lehrveranstaltung Totentanz im späten Mittelalter von Almut Breitenbach war so beliebt, dass es ziemlich schwer war, in die Gruppe zu kommen. Das Seminar war recht spannend. Almut hat den Stoff mit Hilfe von interessanten Texten, Bildern und Folien illustriert. Wir haben entweder Referate gehalten oder eine Seminararbeit geschrieben. Wir fühlten uns recht motiviert, mit anderen zusammenzuarbeiten und uns ins Thema zu vertiefen. Almut hat auch Sprachübungsseminare gehalten.
Dr. Feld-Knapp Ilona fährt jede Woche von Budapest nach Szeged, um Didaktikvorlesungen und –seminare zu halten. Sie ist nett, sie lächelt immer und freut sich, wenn jemand etwas Kluges sagt. Im Seminar lobt sie immer die Gruppe, dass sie fleißig und kreativ war und bedankt sich dafür. In der Vorlesung fasst sie das Gesagte am Ende mit ihren Studenten immer zusammen und verabschiedet sich mit den Worten: „Wir sehen uns nächsten Mittwoch!”. Wir sehen uns also nächsten Mittwoch!
Gaál Zsuzsanna ist meiner Meinung nach ein merkwürdiger Charakter. Sie hat nicht immer gute Laune, aber sagen wir ehrlich: wer ist schon immer ein Spaßvogel?! Korrektheit ist der passendste Begriff, der mir zu ihr einfiel. Bei den Seminarnoten ist sie ein wenig streng, aber sie verlangt nicht mehr als sie auch angekündigt hat. Am Anfang ist es vielleicht schwer, bei ihr eine gute Note zu bekommen, aber wenn man sie und die Art, wie sie unterrichtet, kennen lernt, ist es leicht, eine bessere Note zu bekommen.
Bei Gyáfrás Edit habe ich die Kurse Grammatik, Wörterbuchbenutzung, Einführung in die Linguistik und Lexikologie besucht. Edit ist immer sehr nett und hilfsbereit. Das bedeutet aber auf gar keinen Fall, dass bei ihr nichts erwartet wird. Sie gibt immer Hausaufgaben auf. Sie ist immer gut vorbereitet und ihre Veranstaltungen sind nie langweilig. Oft wird bei ihr in Gruppen gearbeitet. Ihre Methode gefällt mir sehr gut. Man kann bei ihr viel lernen.
Hankó Péter ist ein sympathischer junger Doktorand im Bereich Deutsche Literatur. Er ist gutmütig und außerordentlich fromm. Er hat im Sommersemester 2002 den Kurs Krisenbewusstsein und Literatur im 17. Jahrhundert gehalten. Seine Persönlichkeit und sein Stil passt zu seinem Interesse. Er stellt uns geschichtliche und literarische Tatsachen aus theologischer Sicht vor.
Ich habe bei Dr. Hansel István meine mündliche Aufnahmeprüfung gemacht und ich hatte eine sehr angenehme Überraschung. In seinem Kurs Dialektologie befassen wir uns mit den verschiedenen deutschen Dialekten, die in Ungarn gesprochen werden. Herr Hansel ist sehr engagiert dieses Thema betreffend. Er erzählt oft darüber, wie er Aufnahmearbeiten über Dialektsprecher gemacht hat. Man kann viel Neues von ihm lernen. Er besitzt einen großen deutschen Wortschatz.
Dr. Hárs Endre habe ich bereits am Anfang meines Studiums kennen gelernt, da er für uns die Vorlesung Einführung in die Literaturtheorie zwei Semester lang gehalten hat. Am Anfang habe ich fast nichts verstanden. Die Wörter und die Ausdrücke schon, aber was er damit sagen wollte, war ein Rätsel für mich. Zuerst glaubte ich, dass nur ich so blöd sei, aber die Tatsache, dass auch die anderen nichts verstanden, hat mich beruhigt. Nach einigen Stunden, als ich mich an seinen Stil gewöhnt hatte, war ich in der Lage, bereits die Hälfte seiner Vorlesung zu verstehen. Zum Glück war er aber bei der Prüfung gegenüber unseren fehlerhaften Kenntnissen sehr tolerant. Auch deshalb habe ich noch zweimal gewagt, bei ihm Lehrveranstaltungen zu belegen: ein Seminar Goethezeit in Goetheromanen und eine Vorlesung Literarische Anthropologie.
Charakteristische Stimme, hochgebildet, Nietzsche, Hermann Hesse, gemeinsame Arbeit mit den Studierenden. Diese Wörter fallen mir bei Dr. Horváth Géza ein. Es hat mir leider nicht gelungen, an seinem Hesse-Seminar teilzunehmen. Aber sein Vortrag über die Moderne konnte den Verlust des Seminars bei mir entschädigen. Woche für Woche präsentierte er die moderne deutsche Literatur und Philosophie von Schopenhauer bis Thomas Mann. Die Vorträge waren nicht nur einfache Präsentationen, sondern gemeinsame Diskussionen. Die Prüfung war bei ihm ebenso korrekt, durchgedacht und gut strukturiert wie seine Vorlesungen.
Horváth Márta bemüht sich, immer so deutlich wie möglich zu sein. Sie ist einer der wenigen Lehrkräfte, die sich wahrhaftig für die Meinung der Studenten interessieren und immer für eine Diskussion bereit sind. Sie ist kompetent, nur manchmal etwas zerstreut und unkonzentriert, aber sie lässt sich das nicht all zu sehr anmerken. Ihre Lehrveranstaltungen sind interessant und abwechslungsreich, die Zeit fliegt förmlich dahin. Die aktive Teilnahme an ihren Seminaren hat immer eine positive Auswirkung auf die Noten.
Dr. Katona Tünde ist eine Frau mit immer lächelndem Gesicht. Sie hat immer ein gutes Wort für die Studenten. Ich bewundere ihre nette Art und Ausdauer. Es gibt nichts, wobei sie nicht geholfen hätte. Sie verspätet sich manchmal, aber die Stunde hält sie trotzdem nicht länger. Ich glaube, dass sie sehr beliebt bei den Studenten ist. Sie will sich nicht unbedingt durch Strenge Respekt verschaffen, deshalb finde ich sie sehr sympathisch. Sie ist eine wirklich tolle Dozentin!
Seit vier Jahren habe ich mindestens ein Seminar in jedem Semester bei Kispál Tamás belegt. Ich habe bei ihm Einführung in die Linguistik, Wörterbuchbenutzung, Mentales Lexikon und Lexikographie besucht und von Anfang an (jetzt zum dritten Mal) bin ich auch in seiner Gruppe Studentenzeitung. Wie jeder andere Dozent wird er auch von manchen Studenten hoch geschätzt und vielleicht von anderen nicht so sehr. Meiner Meinung nach ist er zwar ein viel zu strenger, aber guter Lehrer. Er macht seine Arbeit gut, bereitet sich immer gründlich auf den Unterricht vor und ist sehr hilfsbereit..
Németh Balázs hat als Doktorand Grammatik für das erste Studienjahr unterrichtet und jetzt macht er Computerlinguistik für die Studenten des zweiten Studienabschnitts. Er benimmt sich wie die Studenten und ist recht locker, deshalb ist er sehr sympathisch. Sein Seminar Grammatik war nicht allzu interessant, aber trotzdem beliebt, weil er versucht hat, es bunt zu gestalten.
Unseren neuen Österreich-Lektor, Markus Kóth habe ich im Wintersemester 2001/2002 als einen sympathischen Dozent kennen gelernt, der jeder Zeit den Studenten zur Verfügung stand und half allerlei Probleme bestens lösen. Sowie in diesem auch im letzten Semester habe ich bei ihm das Kooperationsseminar Studentenzeitung gehabt, in dem er mich mit seiner Agilität und Kreativität wirklich überzeugt hat. Wichtig zu nennen, dass ein besonderer Lob dem Markus gebührt, weil er genauso fleißig wie sein Vorgänger Robert Steinle den Jate Klub besucht. Markus verkörpert den Mann mit voller Gesetztheit und Selbstsicherheit, der auf keinen Fall Anzeichen von Stress zeigt..
Németh János unterrichtet seit zwei Jahren als Doktorand am Lehrstuhl für Linguistik. Er hält meistens Sprachgeschichteseminare. Die Kursbelegung geht bei ihm ganz schnell und problemlos: man wird nicht getötet und es gibt immer freie Plätze. In den Seminaren wird alles gut erklärt, geübt und jeder kann zu Wort kommen. Was die Notengebung betrifft, gilt bei ihm die alte Regel: Wer lernt, der kann eine gute Note bekommen.
Dr. Margarete Ott habe ich als eine warmherzige und sehr nette Person kennen gelernt, die immer hilfsbereit war, wenn wir irgendwelche Fragen oder Probleme bezüglich des Studiums oder der Bewerbungen für die DAAD-Stipendien hatten. Ihre Vorlesung Landeskunde fand ich sehr interessant und informativ, auch vom begleitenden Seminar konnte man viel profitieren. Die immer neuen Sprachübungskonzepte fand ich auch sehr gut, seien es die aktuellen Themen, die Interviews oder die Theatervorführung. Sie hatte immer solche Ideen, die auch die Studenten begeistert haben, und bei den Aufgaben hat sie uns immer mit Ratschlägen oder zusätzlichen Materialien geholfen. Ich finde es eigentlich schade, dass sie uns in diesem Jahr verlässt.
Die Lehrveranstaltungen von Sándor Claudia sind kurz, aber um so produktiver. Es werden die Grundlagen und die häufigsten Fehler beim Übersetzen und Dolmetschen behandelt. Sie fordert die Studenten zur aktiven Gruppenarbeit auf, und versucht alle Unklarheiten so gut wie möglich aus der Welt zu schaffen. Dem Spruch „Übung macht den Meister“ zufolge bekommen die Studenten auch häufig Hausaufgaben, die zur Note beitragen. Mit den Abgabeterminen nimmt sie es nicht all zu streng, mit einer guten Ausrede kann man sich bei ihr immer aus dem Schlamassel ziehen. Frau Sándor ist sehr kompetent, und man kann viel von ihr lernen.
Bei Scheibl György besuchte ich die Seminare Einführung in die Linguistik und Grammatik. Mir gefiel seine Unterrichtsmethode. Die Theorie sollten wir allein erarbeiten, aber wenn sie unverständlich war, erklärte er sie uns. In den Seminaren machten wir solche Aufgaben, die in den Klausuren vorbeikamen. Wenn er Hausaufgaben gibt, dann sollte man diese auch machen, sonst bestraft er die faulen Studenten. Er ist hilfsbereit und gibt einem auch die Möglichkeit, eine schlechte Note zu verbessern.
Szabó Erzsébet bietet Literaturseminare an. Im Sommersemester 2002 hat sie Textanalyse und narrative Identität im Seminar behandelt. Sie gehört der jüngeren Generation an und unterrichtet in einem sympathischen und dynamischen Stil. Sie ist für Diskussionen sehr offen und kann die Studenten motivieren, ihre eigenen Meinungen zum Ausdruck zu bringen, indem sie in den Seminaren eine entspannte Atmosphäre schafft.
Als ich am Kurs Sprachübung von Szabó Judit zum ersten Mal teilgenommen habe, war es nur ein Zufall. Ich habe sie nicht gekannt und ich handle im Allgemeinen nach dem Motto: Eher das bekannt Schlimme, als das Unbekannte. Ich habe mich aber während des Semesters positiv getäuscht. Wir haben uns mit interessanten Themen beschäftigt, auch unsere Wortschatz wurde erweitert - ich hätte sonst nie erfahren, was Schickimicki, kleinkariert, Radzierkappe und viele andere ähnliche Ausdrücke bedeuten - und ausser diesen habe ich Judit als eine sehr nette Persönlichkeit kennen gelernt. Dass sie sich nie verspätet und keine Stunden ausfallen lassen hat, zähle ich nicht mehr zu ihren positivsten Eigenschaften. Aber diese Kleinigkeiten haben mich nicht hindern können, die Sprachübung auch im nächsten Semester bei ihr zu belegen.
Vecsey Zoltán ist ein sympathischer, freundlicher und ansprechbarer Mensch, der wirklich lehren will. Er ist bescheiden, aber zielsicher und konsequent. Er hat immer ein kleines schwarzes Buch in der Hand. Man kann sich allerdings in seinem Seminar wie verzaubert fühlen und sich seine Gedankenwelt sehr gut vorstellen. Seine kultivierte Redeweise ist beispielhaft für die Studenten.
Anna Veigel ist eine junge Bosch-Lektorin, die seit 2 Jahren an unserer Uni unterrichtet. Die Sprachübung ist bei ihr nie langweilig, immer sehr lustig. Anna kommt immer mit interessanten Themen, über die wir gerne sprechen. Ich habe bei ihr zwei Semester lang Seminare besucht. Wir haben jede Woche einen deutschen Film gesehen oder einen deutschen Text gelesen und mussten fünf unbekannte Wörter oder Ausdrücke auswählen und auf Deutsch erklären. Im vorletzten Seminar haben wir daraus einen Wortschatztest geschrieben. Frau Veigel hält auch Phonetikseminare für das erste Studienjahr.
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