Startseite | Impressum | Zeitung | Beiheft | Archiv nach Autoren | Archiv nach Rubriken








Zeitung << 1/2002 << Internet für Germanisten


Internet für Germanisten – Homepage-Empfehlungen zu Referaten oder Seminararbeiten
Autorin: Eszter Zóka

Dieser Text kann weder vollständig noch wissenschaftlich anspruchsvoll sein. Er hat lediglich das Ziel, blutigen Anfängern, die sich schon minimale EDV-Kenntnisse angeeignet haben, eine kleine Hilfe zu leisten, sozusagen als Sprungbrett zu dienen. Wer professionelle Hilfe braucht, kann auf Büchern zu diesem Thema verwiesen werden oder eine im pdf-Format herunterladbare Quelle unter www.linse.uni-essen.de/sdv/sdv0199.htm benutzen, die übrigens sehr ausführlich ist und auch eine einschlägige Literatur- und Linkliste enthält.
Als Erstes lohnt es sich, ein Referats- oder Seminararbeitsthema zu wählen, von dem man bereits eine Ahnung hat, oder besser gesagt wenigstens in Ansätzen die wichtigsten Begriffe kennt. Wenn das nicht der Fall ist, was leicht geschehen kann und eigentlich keine Schande ist, sollte man diese erst nachforschen. Wir sind doch letztendlich zum Lernen hier. Dabei kann das Internet zwar auch helfen, schneller und einfacher ist es aber in der Bibliothek in einigen Lexika nachzuschauen, um zu wissen, wonach man später im Netz suchen will. Virtuelle Lexika gibt es natürlich auch. Bei www.wissen.de kann man z.B. Wörterbücher und Lexika nach Begriffsdefinitionen durchsuchen, einen Atlas benutzen und geschichtliche Daten und Ereignisse recherchieren. Die Betreuer dieser Internetseite haben u.a. Nachschlagewerke wie Die Deutsche Rechtschreibung, Wahrig Fremdwörterlexikon oder das Eurowörterbuch benutzt. Hier habe ich sogar die Definition von Aposiopese gefunden.
Nachdem wir wissen, worüber wir die Seminararbeit schreiben oder ein Referat halten, schlage ich vor, die Schlüsselbegriffe in einigen deutschsprachigen Suchmaschinen einzeln oder kombiniert in professioneller Suche nachsuchen zu lassen. Solche sind z.B. www.lycos.de oder meine Lieblingsseite www.web.de, deren Katalog auch mit der Suchmaschine Fast Search (Alltheweb) zusammenarbeitet. Alle großen Suchmaschinen haben die Funktion, nach Zielsprachen zu suchen. Um das auszunutzen, wählen wir den Link Profi-Suche oder die entsprechende englische Variante, auch wenn wir keine Profis sind. Haben wir das Glück und Privileg, auch andere Sprachen als Deutsch zu meistern und wollen wir von diesen auch Gebrauch machen, dann ist das auch hier möglich. Will man mehr über "die Kunst des Suchens" erfahren, und nicht alles selber herausfinden, ist es empfehlenswert www.suchfibel.de aufzusuchen, wo mehr als 2500 Suchmaschinen aufgelistet werden. Hier wird "die Bedienung und bessere Nutzung von Suchmaschinen ausführlich und leicht verständlich erklärt. Sie finden Informationen zur Recherche im Internet, zur Suche im World Wide Web und in anderen Diensten. Sie erfahren, welche Suchmaschinen es gibt, welche Möglichkeiten sie bieten, und wie man sie bedient", wie die Startseite verkündet.
Ist unser Suchbegriff zu unpräzise, werden Zehntausende von Seitenadressen angegeben. Wer kein weiches Knie vor den Unmengen an Informationen bekommt, kann auch ruhig so verfahren, denn mit ein bisschen Glück und viel Zeit kann man auch so sehr hilfreiche Internetseiten finden. Sinnvoller ist es aber am zentralen Begriff nicht um jeden Preis festzuhalten und die Suche mit anderen Fachbegriffen oder Synonymen einzugrenzen. Dazu werden Operatoren wie UND, NICHT, ODER benutzt.
Einige Seiten, wo ein Germanist etwas Nützliches aufstöbern kann: Als Ausgangspunkt bietet die Startseite des Instituts für deutsche Sprache www.ids-mannheim.de anspruchvolle Informationen. Auf der Startseite verweisen Links auf die Abteilungen, Arbeitsstellen, verschiedene Projekte, Veröffentlichungen der Mitarbeiter, Informationen zur deutschen Sprache und zur Rechtschreibreform, Kataloge und Suchmaschinen sind ebenso hier zu finden.
Wer noch Informationen zur Rechtschreibereform braucht: die vollständige Liste mit den neuen Rechtschreibregeln ist unter www.duden.de erhältlich. Aber fast alle Institute, die sich mit der deutschen Sprache beschäftigen, wie das Goethe Institut und das oben erwähnte Institut für deutsche Sprache, haben eigene Sammlungen oder Links zu diesem Thema. Unter www.hausarbeiten.de sind im Archiv fast 14.000 kostenlos abrufbare Arbeiten aus 166 Fächern, darunter auch Studienarbeiten zu finden. Die Arbeiten sind herunterladbar. Es besteht auch die Möglichkeit für die Veröffentlichung und das Verkaufen von eigenen Arbeiten. Weniger hohes Niveau bietet die Seite www.hausaufgaben.de, wo wir eher Materialien für unsere Schüler herunterladen können. Die meisten Texte sind für Grundschüler gedacht.
Neben Publikationen von Wissenschaftlern und Schülern, Datenbanken verschiedener Größe gibt es zahlreiche Kommunikationsmittel. Das Forum ist z.B. der deutschen Sprache gewidmet: Grammatik, Rechtschreibung, Etymologie, Übersetzungen, Sprachgebrauch, Stil sind hier die Themen. Es bietet sich die Möglichkeit, Fragen zum Thema "deutsche Sprache" zu stellen. Die am häufigsten gestellten Fragen wurden auch separat gesammelt, unter www.schweinebildchen.de/sahara.htm. Allerdings eignen sich diese FAQs eher für DaF-Anfänger und nicht für Studenten. Anspruchsvoller, weil umfangreicher, ist http://faql.de. Braucht man Textkorpora, ist das Internet ein Hilfsmittel, auf das nur schwerlich zu verzichten ist, es sei denn, man möchte sich die Arbeit unnötig erschweren. Möchte man aber einfach nur eine Novelle analysieren und die vielen Zitate nicht selbst abtippen, oder die Seminararbeit mit Bildern bereichern, sind diese Seiten auch sehr nützlich. Bei www.dwds.de/pages/index_matrix.html ist das Akademieprojekt DWDS über die deutsche Sprache des 20. Jahrhunderts zu finden. Ein Großteil der digitalisierten Textmenge ist Zeitungstext. Insgesamt umfasst der Korpus mehr als 40 Millionen Wörter. Er wird aber ständig erweitert. Die IDS-Homepage verweist auch auf den eigenen Korpus COSMAS I und II unter www.ids-mannheim.de/kt/. Hier ist auch eine kurze Beschreibung und die Warnung zu lesen: bei Nutzung dieses Systems werden nur Kontexte zur Suchbedingung dargestellt, "niemals aber - aus urheberrechtlichen Gründen - vollständige Korpustexte". Eine weitere Online-Textsammlung ist www.literature.at, eine Arbeit der Universitäten Graz, Linz und Innsbruck. Diese Sammlung enthält Werke der österreichischen Literatur und Kulturgeschichte. Sie können ua. als pdf-Dateien heruntergeladen werden. Ihr Ziel ist es, 1000 Bücher zu digitalisieren. Eine der größten Linksammlungen bietet wahrscheinlich Helmut Schulze mit www.geocities.com/~aristipp/lit-links/litlinks.htm, mit einer Linkliste der deutschsprachigen Literatur. Viel Spaß!