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Zeitung << 1/2002 << Deutsche Minderheiten in Ungarn – Vergangenheit und Gegenwart


Deutsche Minderheiten in Ungarn – Vergangenheit und Gegenwart
Studententagung des Deutschen Kultur- und Sprachforums Szeged

Autorin: Tünde Katona

Am 17. April 2002 fanden sich in der Szegeder Ungarisch-Deutschen Zweisprachigen und Künstlerischen Grundschule Tarján III SchülerInnen und StudentInnen, LehrerInnen und DozentInnen sowie Eltern und Interessierte zu einer Veranstaltung zusammen. Sie alle sind einer Einladung von Konrad Gerescher, dem Begründer des DEUTSCHFORUMs gefolgt.

Konrad Gerescher mit seiner zum Teil für so viele im Karpatenbecken typischen Biogra-phie (geboren in Jugoslawien, Jahrzehnte langer Aufenthalt in Deutschland, endlich kreative Entfaltung in Ungarn) nahm sich nämlich vor, massiv für die Erhaltung der kulturellen Schätze der deutschen Minderheit in Ungarn einzutreten. Sein Motto, das ihn dabei leitet, ist: Mit Zusammenhalt schafft man alles. Und in diesem Sinne rief er das DEUTSCHFORUM ins Leben, um allen, denen viel an dieser Sache liegt, ein Forum, ein Medium zu schaffen. Mit einer ebenso beneidenswerten wie beispielhaften Begeisterung arbeitet er nunmehr seit Jahren, um sein Ziel zu erreichen.
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Studententagung gewesen, an deren Vorbereitung sich die Lehrerschaft der Tarjáner Grundschule unter der Leitung von Frau Éva Kovács sowie die Deutsche Selbstverwaltung in Szeged, die für den finanziellen Hintergrund aufkam, maßgeblich beteiligt haben. Das Ziel der Veranstaltung war, Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre wissenschaftlichen Arbeiten (Diplomarbeiten), die sie zum Thema “Deutsche Minderheit in Ungarn – Vergangenheit und Gegenwart” vor einem Fach- sowie Laien-publikum zu präsentieren und auch in dieser Form zur Förderung der Pflege des kulturellen Erbes der Deutschen in Ungarn beizutragen. Diesmal traten sechs Absolventinnen der Hochschulfakultät für Lehrerausbildung “Gyula Juhász” (Betreuerin: Frau Dr. Filoméla Kopasz) und eine Studentin in Vertretung des Instituts für Germanistik der Philosophischen Fakultät (Betreuerin: Frau Dr. Margarete Ott) auf.
Nach der Begrüßung durch Herrn Konrad Gerescher und Frau Dr. Erzsébet Forgács, die Leiterin des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur, Hochschulfakultät für Lehrerausbildung “Gyula Juhász” der Univ. Szeged traten fünf SchülerInnen der Grundschule vor das Publikum. Sie trugen eigene ungarische Übersetzungen der Gedichte von Johannes Ernst vor. Ihre lobenswerte Leistung, die durch die vortreffliche Anleitung der jungen Lehrerinnen Frau Judit Fiedler und Adrienn Nagy gefördert wurde, wurde mit Geschenken entlohnt.
Auf diesen seelenerquickenden Teil des Nachmittags folgten die Vorträge der Stu-dentinnen.
Mitglieder der Jury waren Dr. Filoméla Kopasz (Oberassistentin des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur, Hoch-schulfakultät für Lehrerausbildung “Gyula Juhász” der Univ. Szeged), Dr. László Marjanucz (Leiter des Lehrstuhls für neue und neueste ungarische Geschichte, Philosophische Fakultät der Univ. Szeged) und Dr. Tünde Katona (Oberassistentin des Instituts für Germanistik, Philosophische Fakultät der Univ. Szeged).
Die Studentinnen legten alle eine tiefe Verbundenheit zum Rahmenthema an den Tag, die sich in der engagierten Recherche und der gewissenhaften Vorbereitung ihres Vortrags zeigten. Die Jury würdigte alle Arbeiten mit einem bescheidenen Geldbetrag und einem Buch. Der ursprünglich für eine einzige Arbeit vorgesehene erste Preis wurde schließlich aufgeteilt und es erhielten ihn die Arbeiten von Csilla Balázs und Beáta Faa-Wolfárd, die ihre Untersuchungen zwei Fragenkreisen widmeten: dem der in ihrer Heimat Verbliebenen und dem der nach Deutschland (Rück?)Vertriebenen. Und damit schloss sich auch der Kreis.

Vorträge der StudentInnen:
  • Ildikó Kricsmarik: Identitätsbewusstsein der Deutschen in Elek

  • Dóra Karsai: Deutsche Selbstverwaltungen im Komitat Batsch-Kleinkumanien/Bács-Kiskun

  • Csilla Balázs: “Ui gaaht und dr andr khumt”. Traditionelle Radmacherei bei den Sathmarschwaben

  • Szikriszt Péterné: Deutsche aus Sebe-gin/Zebegény auf “Malenkij Robot”

  • Beáta Faa-Wolfárd: Die Integration der Vertriebenen in Deutschland

  • Andrea Tóth: Geburt und Tod. Deutsche Sitten und Bräuche im Banat

  • Anikó Frick: Hochzeitsbräuche in Hajosch/Hajós und in Tschasartät/Császártöltés.

WORKSHOP ZUM THEMA

Deutsch als Nationalitätensprache an den Universitäten der Euroregion Donau-Kreisch-Mierisch-Theiß 29.–30. Oktober 2002, Szeged

  • Das DEUTSCHFORUM SZEGED veranstaltet zusammen mit der GEMEINSCHAFT JUNGER UNGARNDEUTSCHER (GJU SZEGED) ein Tref-fen mit ungezwungener Aussprache. Als Rahmenprogramm ist eine Patenschaftsfeier mit GJU-Studenten der Szegeder Universität vorgesehen. Der Workshop sollte am 29. Oktober 2002 um ca. 14 Uhr beginnen und am 30. Oktober um ca. 15 Uhr enden. Für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Übernachtungsmöglichkeiten der auswärtigen Gäste ist gesorgt. Diese Veranstaltung wurde dadurch initiiert, dass sich die erwarteten Teilnehmer von den Universitäten Temesvár und Novi Sad schriftlich grundsätzlich bereit erklärten, in unserer Arbeitsgemeinschaft DEUTSCHES KULTUR- UND SPRACHFORUM SZEGED mitzuarbeiten.

  • Anmeldeformulare sind bei Katona Tünde (SZTE BTK Germán Filológiai Intézet) oder bei Kopasz Filoméla (SZTE JGYTFK Német Nyelv és Iroda-lom Tanszék) erhältlich. Anmeldungen sind auch formlos mit der Angabe von Name, Adresse, Institution, Telefon, E-Mail, mit oder ohne Referat möglich. Anmeldungen an: Dr. Kopasz Filoméla, SZTE JGYTFK Német Nyelv és Irodalom Tanszék, 6725 Szeged, Hattyas sor 10. Tel./Fax: 06 62 546046