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Zeitung << 2/2002 << “Wohnst du noch oder lebst du schon?”
“Wohnst du noch oder lebst du schon?”
oder wie man sich ein schönes Zuhause einrichten kann
Autorin: Izabella Óvári
Dies ist der neue Slogan von IKEA. Mit den neuen Werbespots erfassen sie perfekt das Wesen der Wohnungseinrichtung. Die Wohnung ist nicht nur zum Schlafen da, man muss darin auch wohnen und leben, oder anders formuliert: man muss sich zuhause fühlen.
Es gibt heutzutage mehrere Trends in der Wohnungseinrichtung: die Menschen erwarten Qualität, Niveau, Stil, Natürlichkeit und Modernität gleichzeitig. Die Haupttendenz ist Sparen mit Zeit und Raum. Alles ist automatisch, kinderleicht zu bedienen. In Ungarn herrschen ähnliche Trends, aber in den westeuropäischen Ländern hat man eine größere Auswahl, mehr große Kaufhäuser, bessere Qualität und einen größeren finanziellen Spielraum. Die Angebote sind vielfältig, günstig und praktisch. Bei IKEA gibt es z.B. Möbel zu kaufen, die sehr vielseitig genutzt werden können und damit Raum sparen.
Eine Wohnung einzurichten ist heutzutage immer mehr eine Sache von Fachleuten, seien sie Wohnungseinrichter oder Innenarchitekten. Es ist auch nicht einfach, die verschiedenen Funktionen einer Wohnung unter ein Dach zu bringen und zusammenzupassen, so dass es auch ein akzeptables Niveau hat. Das Zuhause muss/soll praktische, genauso wie ästhetische, gesellschaftliche und natürlich individuelle Funktionen erfüllen.
Wohnungseinrichter oder Innenarchitekt?
Viele glauben, dass Innenarchitekt und Wohnungseinrichter ein und dasselbe sind. Das ist falsch. Innenarchitekt kann man nur durch mehrjährige Studien werden. Eine entsprechende Ausbildung bekommt man z.B. an der Universität für Kunstgewerbe. Wie der Name für mich zumindest sagt, ist ein Innenarchitekt eher mit dem Architekt oder Bauingenieur verwandt. Dennoch sind die meisten auch oder nur Wohnungseinrichter. “Einfache” Wohnungseinrichtung wird einem dagegen in ein- oder zweijährigen Kursen beigebracht. Am Ende des Studiums muss eine staatliche Prüfung abgelegt werden mit Diplomarbeit, die später auch als Referenz gelten kann. Im Beruf wird jedoch nur zehn Prozent der Absolventen bleiben. Als Hilfe bei Verschönerung und einfacher Erneuerung unseres Zuhauses brauchen wir den Wohnungseinrichter. Im Fall von speziellen, individuellen Konstruktionen und Möbeln, oder Änderung, Umgestaltung der Wohnung wird ein Innenarchitekt benötigt. Die Wohnungseinrichter achten andauernd auf die Auswahl in den verschiedensten Geschäften: Möbel-, Lampen-, Küchensalons, Teppich- und Kachelgeschäfte, Farben-, Tür- und Fenster-, Textil-, Dekorationsfachgeschäfte, und noch viele andere. Ihre Ausbildung macht sie besonders geeignet, um aus den im Handel erhältlichen Produkten einen Interieur mit einheitlichem Stil und Charakter zu schaffen. Die Arbeit beginnt mit den Entwürfen für die Einrichtung, die Verkleidung, die Vorhänge und Textilien, Farben, Beleuchtung, einer Besorgungsliste und den Kosten. Wir können auch unsere eigenen Ideen ausprobieren. Man braucht nur Kreativität, Zeit und wiederum Kreativität. Und wenn es doch nicht klappt, trotz unserer Anstrengungen, können wir uns immer noch beraten lassen, z.B. in Magazinen. So ist es billiger; persönlicher und effektiver. Jeder muss das selbst wissen und entscheiden.
Feng Shui
Diese chinesische Richtung, die sowohl in der Einrichtung der Wohnung, als auch in der Lebensweise immer populärer wird, benutzt die Elemente der alten Weisheiten und des alten Glaubens. Sie verspricht Gesundheit, Glück, Reichtum, ein ruhiges und schönes Leben. Feng Shui bedeutet: Wind und Wasser. Nach dieser Philosophie muss der Mensch mit seiner Umgebung, mit der Natur in Harmonie leben, sie respektieren, nur dann wird das Leben ausgeglichen und glücklich. Die Chinesen meinen, dass es eine einzige Urmacht gibt: das Chi. Es ist überall und gibt die Energie zum Leben. In Deutschland wird Feng Shui immer populärer. Viele Bücher und Magazine beschäftigen sich mit dem Thema.
Ein deutsch-französisches Unternehmen zur Wohnungskultur in Ungarn
Die Fabrik der Villeroy & Boch Aktiengesellschaft ist in Ungarn, in Hódmezõvásárhely. Die Firma hat vier Unternehmensbereiche: Fliesen, Bad und Küche, Tischkultur und der neue Bereich des “Wellness“ - ein Thema, das im Umfeld von Leben und Wohnen an Bedeutung gewinnt: die Sehnsucht nach Wohlbefinden führte zu einem neuen Trend, und diese stürmische Entwicklung des “Wellness“-Trends nutzt auch Villeroy & Boch zur Ausweiterung ihrer Unternehmensaktivitäten. Als eine besondere Herausforderung sieht das Unternehmen die Entwicklung von Produkten, die internationalem Anspruch und Bedarf entsprechen. Heute mehr den je sind Lebensstile international, deshalb orientiert sich die AG an den “Brennpunkten“ von Mode, Architektur, Innenarchitektur. Die neue Marketingkonzept heißt “The House of Villeroy & Boch“ - eine Bühne für komplette, lebensechte Einrichtungsbeispiele. Die Ausstattung ist immer ein Spiegelbild der großen Haupttrends, wird regelmäßig aktualisiert. Seit dem Beginn der Firmengeschichte im Jahr 1748 in der kleinen Töpferwerkstatt des Francois Boch im lotharingischen Audun-le-Tiche, ist die Firma in 125 Ländern auf allen Kontinenten präsent. Selbstverständlich auch auf dem ungarischen Markt, hier unter Alföldi Porzellan bekannt.
Internet:
IKEA: www.ikea.de
Feng Shui: www.feng-shui.de
Villeroy & Boch: www.villeroyundboch.com
Deutschsprachige Website einer ungarischen Innenarchitektin und Wohnungseinrichterin: www.ewi.hu/kyma
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