Startseite | Impressum | Zeitung | Beiheft | Archiv nach Autoren | Archiv nach Rubriken








Zeitung << 1/2003 << Frankfurt ’99


Frankfurt ’99
Ein Buch von Szegeder Germanisten

Autorin: Éva Magyar

Im Jahre 1999 war Ungarn das Schwerpunktland auf der jährlich stattfindenden Frankfurter Buchmesse. Germanisten unseres Instituts hatten anschließend vor, die Rezeption der Messebeteiligung Ungarns in deutschsprachigen Pressemeldungen in einem Buch zusammenzufassen.

Die Entstehung des Buches
Bei der Entstehung des Buches hat unser Institutsleiter, Árpád Bernáth eine bedeutende Rolle gespielt. Er war der geschäftsführende Direktor der GmbH “Frankfurt ’99”, die für die Organisierung der Teilnahme Ungarns an der Messe verantwortlich war. Ein Medienpartner der GmbH war damals mit der Sammlung der in der deutschsprachigen Presse über Ungarn erschienenen Artikel beauftragt, erklärt Lajos Pintér, einer der Mitarbeiter der Arbeitsgruppe. Diese von Februar 1998 bis Februar 2000 gesammelten Zeitungsartikel, die 15 Aktenordner ausmachten, gerieten nach der Messe nach Ungarn, an die Szegediner Universität. Und dann begann eine fast zweijährige Arbeit im Rahmen eines Seminars unter der Leitung von Attila Bombitz, wobei, nach Lajos Pintér, zuallererst die Systematisierung der Artikel nach Themen beziehungsweise die Dokumentation der Texte das Ziel waren. Die Seminarteilnehmer hatten als Nächstes Resümees zu den einzelnen deutschsprachigen Artikelgruppen angefertigt, und auf Grund dieser Zusammenfassungen wurden die endgültigen ungarischsprachigen Artikel des Buches verfertigt. Das Buch erschien im Jahre 2002. Lajos Pintér betonte, dass die Universität Szeged schon viele positive Rückmeldungen über das Buch erhielt und dass auch eine Übersetzung des Buches ins Deutsche in Angriff genommen würde.

Über das Buch
Hauptzweck des Buches ist dem ungarischen Leserpublikum die Rezeption Ungarns als Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse in den deutschen Pressemeldungen darzustellen. Das erfolgt durch die Studien, die aufgrund der deutschen Artikel nach verschiedenen Themenbereichen von den Studenten angefertigt wurden. Ein Beitrag fasst zum Beispiel die Artikel zusammen, die von mitteleuropäischen Korrespondenten deutscher Zeitungen über die politische, wirtschaftliche und kulturelle Lage Ungarns Ende der 90er Jahre geschrieben wurden. Ein anderer Artikel befasst sich mit der Rezeption der Messe. Neben Ungarn gibt es aber auch andere Themen im Buch, wie das 250. Jubiläum von Goethes Geburtstag, oder dass Günter Grass im Jahre 1999 den Nobelpreis für Literatur erhalten hatte, und noch dazu feierte er seinen 72. Geburtstag während der Messe, was die Aufmerksamkeit der deutschen Presse auf sich zog. Wie Ungarn es gelang neben diesen Ereignissen seine zentrale Rolle zu behalten, kann der Leser auch erfahren. Themen wie die Rezeption der bildenden Künste, der Musik, des Theaters und des Films auf der Frankfurter Buchmesse sowie die Problematik bei der Übersetzung ungarischer Werke sind im Buch auch vertreten. Der Vermittlung der ungarischen Literatur in österreichischen Zeitungen wurde eine selbstständige Studie gewidmet. Sollte sich der Leser dafür interessieren, wie die deutsche Presse die einzelnen ungarischen Schriftsteller bewertete, die für die Messe ein eigenes Buch herausgaben (z.B. Sándor Tar: Die graue Taube), soll er bloß zum “schriftstellerischen ABC“ blättern. Das Buch enthält weiterhin eine Bibliographie von fast 2000 Artikeln, die sich alle mit der Teilnahme Ungarns auf der Frankfurter Buchmesse im Zusammenhang stehen. Im Buch haben auch die Festreden von Árpád Göncz und Péter Esterházy am Eröffnungsfest der Messe einen Platz bekommen. Der Band endet mit einem kritischen Bericht von Endre Kukorelly über die Meinungen eines ungarischen Dichters über die Messe. Dieses Buch kann sowohl für Germanisten als auch für Nicht-Germanisten eine interessante und aufschlussreiche Lektüre sein.