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Zeitung << 2/2003 << Editorial


Sinn des Zeitungsseminars: eigene Gedanken artikulieren
Autor: Markus Kóth

Die aktuelle Ausgabe unseres germanistischen Magazins übertrifft die bis jetzt erschienenen Nummern in mehrerlei Hinsicht. Nicht nur der Umfang hat zugenommen, auch die Themenauswahl ist breiter als je zuvor. Wir haben versucht, auf die Wünsche unserer Leser einzugehen und wiederum Kochrezepte aus den deutschsprachigen Ländern gedruckt. Weiters haben wir – sozusagen als ersten Schritt in die richtige Richtung – erstmals auch Artikel, die über das Duo Österreich-Deutschland hinausgehen und die Schweiz und Südtirol behandeln. Aus landeskundlicher Sicht ist diese Entwicklung nur zu begrüßen und könnte zu einer fixen Rubrik werden. Den Schwerpunkt bildet aber nach wie vor der Themenbereich Germanistik, der in dieser Ausgabe besonders stark vertreten ist. Im Wintersemester gab es viel Berichtenswertes, außerdem wurden insgesamt drei Exkursionen nach Wien und eine nach Budapest organisiert. GeMa war in Wien und Budapest unterwegs, was auf den folgenden Seiten nachzulesen ist. Ursprünglich ging es darum, mit dem Österreich Spiegel in Kontakt zu treten, woraus aber bald ein größeres, generalstabsmäßig geplantes Unterfangen wurde. Die einzelnen deutsprachigen Institute in der Hauptstadt Ungarns waren ebenso ein bereits seit längerer Zeit ins Auge gefasstes Ziel unserer Seminargruppe. Nach der Kontaktaufnahme begann dann die Organisation der Exkursionen, wobei der Chefredakteur unseres Magazins, Herr Mag. Tamás Kispál, über sich hinauswuchs und das Unmögliche möglich machte. Im Namen der Redaktion gebührt an dieser Stelle dem Kollegen Kispál Dank und Anerkennung für seine organisatorischen Leistungen. Ein Dankeschön geht auch an die Teilnehmer des Zeitungsseminars, die mit ihren Texten diese Ausgabe erst ermöglichten. Teilweise war es schwer, mehrere Artikel gemäß den entsprechenden Vorgaben zu schreiben. Der Verlockung, etwas aus dem Internet zu kopieren, verfielen zwar wiederum ein, zwei Seminarteilnehmer, was aber mittlerweile zur Ausnahme wird. Diese Artikel werden von uns allerdings a priori nicht akzeptiert. Der Sinn des Zeitungsseminars liegt darin, eigene Artikel zu verfassen, eigene Gedanken zu artikulieren und sich im schriftlichen Ausdruck zu üben. Die Artikel werden im Seminar durchdiskutiert und kritisiert: thematisch, inhaltlich und klarerweise auch grammatikalisch und orthographisch. Es macht keinen Sinn bereits existierende Texte als eigenes Produkt abzugeben. Wir merken dies sofort, und es verstößt nicht nur gegen ethische, sondern auch juristische Grundsätze (geistiges Eigentum!).
Ein Wunsch, der von mir in einem Editorial bereits formuliert wurde, ist in Erfüllung gegangen: Wir haben den ersten Prosatext eines Studenten. Da diese Zeitung auch als Publikationsmöglichkeit für Studenten konzipiert wurde, bietet sich die Möglichkeit kurze Geschichten, Reflexionen über Alltägliches (wie im vorliegenden Falle), Gedichte, Aphorismen und dergleichen mehr zu veröffentlichen.
Ein Wunsch der Seminargruppe war auch ein Schwerpunkt Sport, der in der vorliegenden Ausgabe verwirklicht wurde: Frauenfußball, Schumacher und Ullrich bilden die Themen. Auf besonderen Wunsch bringen wir auch einen Artikel über die formalen Aspekte einer Seminar- bzw. Diplomarbeit. Dieser Artikel richtet sich an alle Studenten, da hier es bei schriftlichen Arbeiten immer wieder zu Missverständnissen kommt. Mit diesem Artikel könnte eine Serie eingeleitet werden, die sich mit den Anforderungen des Studiums auseinandersetzt und den Studenten einen Leitfaden bietet.
Die Rubrik Interviews nimmt an Umfang zu. Vom Herausgeber und Institutsleiter Prof. Bernáth über die Gastprofessoren Müller-Funk, Fanta, Rußegger und die Lektoren Hennig und Groß spannt sich der Bogen bis zu Stipendiaten.
Der GeMa-Redaktion ist seit längerem bekannt, dass andere Germanistische Institute Ungarns an Zeitungen arbeiten oder dies beabsichtigen, worüber wir uns natürlich freuen. Da wir unsere Zeitung an alle Institute Ungarns verschicken, sind wir uns dessen bewusst, dass wir als Vorbild besonders kritisch betrachtet werden. Wir sehen ähnliche Zeitungen nicht als Konkurrenz, sondern als Bereicherung. Eine Zusammenarbeit wäre denkbar, ebenso mit anderen nichtuniversitären Einrichtungen Ungarns oder Österreichs, die wir im Rahmen unserer Exkursionen aufsuchten.
Abschließend noch ein Kritikpunkt: Leider bekommen wir wenige Leserbriefe.
Ergänzend sei noch angeführt, da wir bereits einige diesbezügliche Anfragen bekommen haben, dass wir kein Online-Abonnement anbieten. Anregungen zu, Beschwerden über einzelne Artikel und Leserbriefe wie immer an die Adresse: gemaszeged@freemail.hu