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Zeitung << 1/2004 << Joseph Pulitzer


„Die größte Triebkraft ist die Öffentlichkeit in der Welt”
Joseph Pulitzer – der Schöpfer der modernen Tagespresse

Autorin: Gabriella Dér

Ich besuche die Universität Szeged schon seit drei Jahren, aber leider habe ich immer weniger Zeit für Kultur. Im April 2004 ging ich mit meiner Freundin ins Móra-Ferenc-Museum in Szeged, um uns ein bisschen der Kultur zu übergeben. Wir besichtigten alle Räume und erhielten viele neue Informationen über das Museum und seine Ausstellungen. Vom 16. April bis 31. Mai 2004 wurde eine Pulitzer-Ausstellung im Museum veranstaltet.

Joseph Pulitzer wurde am 10. April 1847 in Makó geboren. Der kaum erwachsene Joseph wurde in Budapest von einem Rekrutierungsagenten der US-Armee angeworben und kam so in die USA. Im Juli 1865 wurde er bereits wieder aus der Armee entlassen, ging nach St. Louis, wo er ohne einen Pfennig ankam. Drei Jahre später wurde er Reporter der deutschsprachigen Tageszeitung „Westliche Post” und zog 1869 sogar als Abgeordneter in das Landesparlament von Missouri ein. 1878 kaufte er die bankrotte Zeitung „St. Louis Dispatch” und vereinigte sie mit der „Evening Post”. Bald beherrschte er als alleiniger Besitzer die Zeitungslandschaft in St. Louis. 1883 ging er nach New York und kaufte dort die „World”, die er zu einer führenden Stimme der USA machte. 1887 gründete er eine weitere Zeitung, die „Evening World”. Pulitzer starb nach einem aufreibenden Leben als Verleger schwer krank und erblindete am 29. Oktober 1911 auf seiner Yacht in Charleston. Kurz vor seinem Tod stiftete er die „School of Journalism” an der Columbia University sowie den Pulitzer Preis.

Das Museum in Szeged arbeitete am Anfang seiner Geschichte mit der Bibliothek Somogyi zusammen. Károly Somogyi spendete seine private Bibliothek der Stadt Szeged nach dem Hochwasser von 1879. Der erste Direktor der Bibliothek war János Reizner (1847-1904), Hauptnotar der Stadt. Beim Ordnen der Bücher in der Bibliothek setzte er auch seine eigene Sammlung von Münzen und Antiquitäten in den Bibliotheksflur. Nachdem die königliche Kommission, die für die Rekonstruktion der Stadt Szeged nach dem Hochwasser verantwortlich war, ihre Tätigkeiten durchgeführt hatte, spendete er die Münzen und die archäologischen Entdeckungen, die während der Bodenbewegung um die Stadt entdeckt wurden, der Bibliothek. So entstand die Grundlage für ein zukünftiges Museum. Eine regelmäßige Sammelarbeit begann 1888. Die Münzensammlung wurde vergrößert, regelmäßige archäologische Forschungstätigkeiten begannen, und auch die Vergrößerung der Sammlung der historischen Kunstprodukte war geplant. Die Abteilung von Wissenschaften wurde 1896 hergestellt. Anlässlich der Milleniumsfeierlichkeiten wurde der Palast für Kulturwesen errichtet, der auch für Ausstellungen verwendbar war. So konnten die ersten Ausstellungen 1899 veranstaltet werden.