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Zeitung << 1/2005 << JUMA – Das Jugendmagazin


JUMA – Das Jugendmagazin
Möglichkeiten beim DaF-Unterricht

Autorin: Barbara Horváth

Hilfe beim Deutschlehren, gute Unter­haltungsmöglichkeit nicht nur für Schü­ler, sondern auch für Erwachsene, ein reich illustriertes Inventar an Texten, die über das Leben der deutschen Jugend­lichen berichten – das JUMA mit seiner Ergänzung TIPP bietet eine Menge Möglichkeiten für Deutschlernende und Deutschlehrende.

Im Jahre 2004 feierte die Redaktion des JUMA ihr 30-jähriges Jubiläum: das Magazin wurde am 12. Dezember 1974 in Köln ins Leben gerufen. In der Jubiläumsnummer (2/2004) sind die Themen der praktischen Zeitung kurz und bündig zusammengefasst. Im Vorwort zu dieser Ausgabe sind zwar die folgenden Zeilen zu lesen: „Auch die Dinge, über die wir berichten, verändern sich. Es kommen neue Moden bei der Kleidung und den Frisuren, neue Trends in der Musik und beim Sport. Politische Veränderungen haben Konsequenzen – auch für Jugendliche.“ Daraus wird also klar, dass im Zentrum dieses Magazins die Jugendlichen stehen, mit ihren Problemen, Interessen und Hobbys. Die Zeitung ähnelt dennoch nicht den meisten - oft anspruchslosen – Zeitschriften der Jugendlichen, wie zum Beispiel BRAVO oder IM (Magazin für Jugendliche in Ungarn, das ähnliche Themen wie BRAVO behandelt), in denen es nur um Popstars und Liebe geht. Die JUMA-Artikel sind mit pädagogischem Anspruch so geschrieben, dass sie im Deutschunterricht gut verwendet werden können. Diese Tatsache schadet der Zeitung aber nicht, die Artikel sind interessant, unterhaltsam und geschmackvoll illustriert.
Das Magazin ist vor allem für Deutschlehrer von Nutzem. Es ist eine Hilfe beim kommunikativen Deutschlehren, denn die Hefte enthalten authentische Texte, die mit vielen farbigen Bildern kombiniert sind. In der Nummer 4/2004 ist zum Beispiel ein Interview mit Eltern und deren Kindern erschienen, die über ihre Beziehung zueinander erzählen. Dieses Thema ist hochaktuell für Schüler von 14-18 Jahren, weshalb sie JUMA gerne lesen. Und da die Artikel von Muttersprachlern geschrieben werden, können die Schüler den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache gut üben. Die Zeitung ist wie ein Inventar von Texten, die eine gute Bearbeitung in der Schule ermöglichen.
Eine praktische Hilfe beim Unterricht ist die Beilage „TIPP“, die das Lehrerheft zum JUMA ist. Diese Beilage enthält Tipps für die Deutschstunden, die sich mit dem JUMA auseinandersetzen. Diese Vorschläge sind ausführlich, sogar Schritt für Schritt aufgearbeitet. Im Heft stehen den Lehrenden auch Kopiervorlagen mit verschiedenen Aufgaben und ergänzende Texte zur Verfügung. In dem TIPP-Heft, das zur oben erwähnten Ausgabe (4/2004) des JUMA gehört, ist unter anderem ein Umfrage-Formular zu finden. Es enthält Fragen im Zusammenhang mit den Gewohnheiten der Jugendlichen: Wie viel Zeit sie mit Haushalt/Lernen/Internet verbringen; was für Hobbys sie haben usw. Anhand dieses Textes kann man in der Klasse leicht ein Gespräch führen, in dem die Schüler ihre Gewohnheiten miteinander vergleichen können. Wenn man also seine Deutschstunde interessanter gestalten will, findet man im TIPP praktische, anspruchsvolle Übungsmöglichkeiten, die der Welt der Jugendlichen nahe stehen.
JUMA ist aber nicht nur für Lehrende praktisch, sondern auch für Schüler unterhaltsam. Das Magazin ist ja voll von interessanten Artikeln, die von Themen handeln, für die Jugendliche ein großes Interesse haben. Wer würde nicht gern etwas über Mode, Musik, Sport, Reisen oder Popstars lesen? Das Heft bietet daneben Möglichkeiten, deutsche oder andere ausländischen Klassen, in denen es Deutschunterricht gibt, kennen zu lernen, und mit ihnen in einen Briefwechsel zu treten. Natürlich sind darunter viele Länder, die zum Beispiel in der EU eine große Rolle spielen. Ich persönlich finde die Möglichkeiten gut, auch mit Jugendlichen aus Kasachstan, Weißrussland, Lettland oder Polen zu korrespondieren.
Damit die Zeitung noch leichter zu finden ist, gibt es eine Internetadresse (www.juma.de). In dem Archiv sind sowohl die von 2000 bis heute erschienenen Artikel der JUMA-Nummern als auch die der TIPP-Hefte zu finden. Diese Webseite ist sehr ansprechend gemacht und mit vielen Bildern illustriert. Hier kann man auch Kontakte mit Deutschen oder Deutschlernenden knüpfen, man kann in einer E-Mail der Redaktion seine eigene Meinung über das Magazin mitteilen.
Am besten wäre, wenn ich auch einmal Deutschlehrerin werde, mit diesem Material aus JUMA arbeiten zu können, da mir die Artikel gefallen. Die Sprache im JUMA ist keine künstliche Sprache der Mustertexte, die der Illustration eines grammatischen Phänomens dient, sondern vielmehr die echte, gesprochene deutsche Sprache. Die Jugendlichen können also das Deutsche, so wie es ist, kennen lernen. Ein Vorteil ist auch, dass sie eine Vorstellung von der Jugendsprache bekommen und die am häufigsten verwendeten Anglizismen kennen lernen können. So können die Lerner ihre Meinungen und Gedanken auf Deutsch besser und nuancierter ausdrücken. Dadurch wird der Wortschatz der Schüler reicher und sie können besser und leichter übersetzen. Meine Meinung scheint durch die Praxiserfahrung einer Deutschlehrerin, die in einer Grundschule eines kleinen ungarischen Dorfes arbeitet, bestätigt zu werden. Sie lehrt zwei bzw. drei Stunden Deutsch, hat also keine Spezialklasse. Dennoch kann sie JUMA verwenden, um ihre Stunden interessanter zu gestalten. Auf meine Fragen über ihre Meinung zum deutschen Jugendmagazin, hat sie Folgendes geantwortet: „Ich finde JUMA besonders gut, weil es sogar im Unterricht in einer Grundschule benutzt werden kann. Es gibt darin ja einige kurze Texte, die leicht zu verstehen und sehr schön illustriert sind. Die Kinder arbeiten damit gern.“
Meines Erachtens wäre es vielleicht praktischer, wenn JUMA mehr Texte enthalten würde, die beim Unterricht in Grundschulen verwendbar sind. Die Mehrheit der Artikel ist so schwer, dass sie nur in Gymnasien, und zwar in Spezialklassen, bearbeitet werden kann. In Ungarn gibt es solche Klassen aber nur in begrenzter Zahl. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass JUMA für den Deutschunterricht eine große Hilfe sein kann. Allen Studierenden, die das Lehramt absolvieren, kann es wärmstens empfohlen werden.