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Zeitung << 2/2007 << Die Grundprüfung wird geprüft


Die Grundprüfung wird geprüft
Meinungen von Germanistikstudenten über die sprachliche Grundprüfung in Szeged

Autorin: Bettina Hegedûs

Das erste Studienjahr an der Uni ist für jeden ebenso bedeutsam wie das letzte. Man muss eine neue Welt öffnen, die im letzen Jahr des Studiums geschlossen wird. Der Auftakt (das erste Jahr) der Germanistikstudien in Szeged endet mit der Grundprüfung.

Jeder Studierende hat Vorstellungen über die Prüfung; schon früh sammeln wir „Schauergeschichten” und Klatsch und Tratsch darüber, wie schwierig die Prüfung sein soll und wie viele Studierende durchgefallen sein sollen. Doch muss man nur einfach lernen. Die meisten Studierenden geben – meistens erst nach dem Bestehen der Prüfung – zu, dass die fleißige Vorbereitung zum Erfolg geführt hat. „Wer gewissenhaft lernt, jede Vorlesung und jedes Seminar besucht, alle Aufgaben löst, dem wird die Prüfung sicherlich gelingen”, meint Balázs. Ähnliche Meinungen haben wir immer, wenn wir schon unsere eigenen Erfahrungen gemacht haben.
Die vier Teile der Grundprüfung (Grammatik, Hörverstehen, Leseverstehen, mündlicher Teil) sind in ihrem Schwierigkeitsgrad unterschiedlich. Die Schwäche der Studenten ist im Allgemeinen die Grammatik, weil neben dem richtigen Gebrauch der sprachlichen Phänomene auch relevante Erklärungen für die Benutzung angegeben werden sollen, und dazu gehören auch eine Menge Fachwörter. Balázs hatte auch das größte Problem mit dem grammatischen Teil gehabt; die anderen Prüfungseinheiten hätten für ihn gar keine Hindernisse bedeutet. Laut anderen Meinungen schienen die Aufgaben des Grammatiktestes 2007 einfacher als im letzten Jahr gewesen zu sein, und das Hörverstehen verursachte auch kein Problem. Beim Leseverstehen konnten schon kleine Störungen auftauchen: „Die erste Aufgabe war schwierig für mich. Wir mussten die Fragen und Antworten eines Interviews richtig zuordnen. Das Problem war unseres Erachtens, dass eine Frage zu mehreren Antworten passte”, sagt Andrea. Sie behauptet, dass die Themen des mündlichen Teiles überraschend ungewöhnlich und gar nicht alltäglich sind. „Meiner Meinung nach ist es nicht in jedem Fall wichtig, dass ich über die Todesstrafe sprechen kann”, meint sie. Den mündlichen Prüfungsteil sollte man sich jedenfalls als ein entspann­tes Gespräch vorstellen. Die Prüfungskommission lässt die Studierenden sich ruhig auf das Sprechen vorbereiten, die dann letztendlich zu zweit eine Diskussion führen. Die Prüfer sind sehr nett; man braucht keine Angst zu haben.
Wenn man nachdenkt, ist der Aufbau der deutschsprachigen Grundprüfung sinnvoll zusammengestellt: die einzelnen Teile stellen dar, wie man einen geschriebenen Text oder ein Gespräch von Muttersprachlern versteht, wie Studierende auf Deutsch sprechen und welche Redemittel sie dabei benutzen können, und ob man die deutsche Grammatik richtig kennt und die Regeln richtig verwendet. Manche Studierende halten es für ungerecht, dass die im Sprechen, Hören und Lesen schwächeren Studenten die Prüfung manchmal schon zum ersten Mal bestehen, da sie genug Geduld und Zeit zum Lernen hatten. Wäre es aber nicht ungerecht, wenn es umgekehrt wäre?
Studierende, die sich von Anfang an regelmäßig auf die Stunden vorbereiteten, fleißig lernten und sich nicht schämten, alles immer nachzulesen, konnten den Prüfungssaal zufrieden verlassen. Nur ein Grund konnte ein gutes Ergebnis verhindern, was ich auch bestätigen kann, die Zeit: „Die war zu knapp”, sagt Zita. Das Zeitproblem betrifft vor allem den grammatischen Teil, wo die Studierenden zwar insgesamt über zwei Stunden verfügen, um sowohl die theoretischen als auch die praktischen Aufgaben zu lösen. Man muss aber über jede Aufgabe nachdenken und während dieser Denkarbeit fliegt die Zeit doch sehr schnell dahin.
Die Grundprüfung ist kein Gespenst. Man sollte die ausgewählte Sprache einfach mögen und sich damit ohne Pause beschäftigen wollen. Mein Tipp für die Erstsemester: Seid immer aufmerksam! Lernt fleißig und beständig während des ganzen Jahres vor der Prüfung! Ihr braucht die Regeln nicht unbedingt auswendig zu lernen, sondern ihr sollt sie verstehen und anwenden können. Viel Spaß und Erfolg für die Grundprüfung!