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Zeitung << 1/2009 << 2008/2009 Erasmus-Austauschprogramm in Regensburg


2008/2009 Erasmus-Austauschprogramm in Regensburg
Warum Regensburg?

Autorinnen: Júlia Pelyach, Nóra Rutsch

Und wenn wir es einfach beantworten wollen mit der meist genannten Antwort, die in Regensburg zu hören ist, dann könnten wir sagen: „Warum nicht?”. Aber so kurz ist es nicht möglich, ein halbes Jahr zusammenzufassen, deswegen „lasst uns mal reinschauen”!

Was bietet die Uni in Bezug aufs Studium?
Eine sehr breite Auswahl an Kursen. Es hört sich sehr einfach an, aber wir konnten wirklich aus mehr als 20 linguistischen und mehr als 20 literarischen Seminaren wählen. Was die Vorlesungen betrifft, gab es in jeder wissenschaftlichen Richtung ca. sieben. Dazu kommen noch die Kurse von Didaktik und die Auswahl an verschiedenen Fremdsprachen. Man konnte mehr als 15 Fremdsprachen auf verschiedenen Niveaus wählen. Das bedeutet, vom Grundkurs bis zum Unicert III ist alles zu finden.
Aber nun ein kleiner Einblick, was man so von den „Germanisten” in einem Seminar oder in einer Vorlesung erwartet.
Sowohl die Vorlesungen als auch die Seminare fördern individuelle Forschungsarbeit. Darunter versteht man, dass die Studenten selbständig Zuhause oder in der Bibliothek die Themen vertiefen sollen. In der Vorlesung wird nicht der Stoff durchgenommen, der in der Prüfung verlangt wird, sondern er wird ergänzt mit Erklärungen, die beim Verstehen weiterhelfen.
Die Seminare sind noch intensiver, außer der Forschungsarbeit soll man Hausarbeiten in einem Mindestumfang von 20 Seiten schreiben, ein Referat muss auch gehalten werden. Natürlich wird auch aktive Mitarbeit verlangt, genauso wie die regelmäßige Teilnahme.
Vorteil der Erasmus-Studenten ist, dass sie an jedem Kurs teilnehmen können. Das ist ein großer Vorteil den regulären Studenten gegenüber. Sie haben auch dort viel zu kämpfen mit der deutschen Version unseres elektronischen Studienverwaltungssystems ETR.
Bei der Ankunft wird auch reichlich Hilfe angeboten, man muss nur das Schlüsselwort AAA (Akademisches Auslandsamt) kennen. Egal, mit welchem Problem wir angeklopft haben, es wurde immer eine Lösung gefunden und sofort geholfen. Man braucht also keine Angst wegen „Hilflosigkeit” zu haben.

Was gibt es in Regensburg Sehenswertes?
Schon ganz am Anfang unseres Aufenthalts in Regensburg bekamen wir eine Stadtführung, damit wir die neue Gegend kennen lernen. Es ist eine wunderschöne Stadt mit bedeutender Geschichte, deren Spuren bis heute zu entdecken sind. Das Gebiet ist etwa seit der Steinzeit besiedelt, aber als Beweise späterer Bevölkerungen können wir aus dem Steinbau des römischen Legionslagers Türme im Grundriss noch gut erkennen.
Die zwei berühmten Wahrzeichen der Stadt muss man unbedingt besichtigen, wenn man da ist: Als ein wichtiges gotisches Werk ist der Regensburger Dom zu erwähnen: er ist die Kathedrale des Bistums Regensburg, in der die Regensburger Domspatzen, der traditionsreiche Domchor jeden Sonntag die Messe mit ihrem Singen verschönern. Die Steinerne Brücke ist ein anderes Meisterwerk aus dem Mittelalter, die als Vorbild für die Karlsbrücke in Prag diente und eine Zeit lang die einzige Brücke in Regensburg über die Donau war.
Neben der Brücke haben wir ein Stück gastronomisches Regensburg, wenn wir in der historischen Wurstkuchl die typische Regensburger Wurst mit scharfem oder süßem Senf probieren.
Als Freizeitbeschäftigung lohnt es sich, längere Spaziergänge in der Altstadt zu machen, die seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die kleinen Gassen geben einem das Gefühl einer mediterranen Stadt, in denen die kleinen Geschäfte und Cafés eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Man bummelt zwischen den alten Patrizierhäusern, über die vielen Plätze, alle mit Brunnen in der Mitte, zwischen Denkmälern wie das von Don Juan d’Austria, Sieger in der Seeschlacht von Lepanto, und jedes hat seine eigene Geschichte. Wir sehen die Geburtshäuser von berühmten Persönlichkeiten, wie z.B. das des Komponisten Gregor Aichinger.
Im Winter war es besonders schön, da es überall Weihnachtsmärkte gab, auf denen man gastronomische Köstlichkeiten wie Glühwein, Wurst, Brezel usw. genießen konnte. Für die Kultur sorgen noch verschiedene Museen, wie das Historische Museum oder das Reichstagsmuseum, das im Alten Rathaus zu finden ist, und dessen Hauptanziehungspunkt der Reichssaal ist, in dem der immerwährende Reichstag ab 1663 tagte.

Welche Programme können Austauschstudierende in Regensburg erleben?
Außer der kulturellen Stadtführung wurden auch andere Programme für Austauschstudenten organisiert. Es gab verschiedene Feiern: Nikolaus-, Halloween-, get-together-partys. In den Studentenheimen gab es je einen Abend in der Woche, an dem die Studenten im jeweiligen Barraum gefeiert haben. Es gab Filmabende, Theateraufführungen, Ausflüge in verschiedene Orte in Bayern, wie München, Nürnberg. Man könnte noch die Caféstunden zweimal pro Woche erwähnen, die eine interkulturelle Begegnung ermöglicht haben. Nach den ersten ein-zwei Wochen haben dann auch die Studenten selbst die Initiative in die Hand genommen und haben viel mit den neuen Bekannten unternommen: Regensburg ist eine Universitätsstadt, daher hat man Möglichkeiten zu kulturellen, sportlichen und anderen Freizeitbeschäftigungen. Spielabende wurden organisiert, Geburtstage gefeiert, verschiedene Bars, Discos und Cafés in der Altstadt aufgesucht. Daneben lernte man andere Kulturen kennen, es wurde zur selben Zeit auf vielen Sprachen nebeneinender gesprochen, und man hat manchmal echte Kulturschocks erlebt. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt: Wir sind an Erlebnissen und Erfahrungen reicher geworden und haben neue Freunde gefunden.