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Zeitung << 2/2009 << Traumaufgabe und die Macht der Technik


Traumaufgabe und die Macht der Technik
Die Deutsche Welle in Berlin

Autorin: Mónika Hevesi

Während des Journalistenworkshops in Berlin hatte das GeMa im November 2009 die Möglichkeit einen Besuch bei der Deutschen Welle in Berlin abzustatten.

„Die Deutsche Welle ist der Auslandsrundfunk Deutschlands. In journalistischer Unabhängigkeit erfüllt sie ihren gesetzlichen Programmauftrag. Die DW ist die mediale Visitenkarte Deutschlands in der Welt – mit DW-TV, DW-RADIO, DW-WORLD.DE und der DW-AKADEMIE.“ (Zitat des Leitbilds)
Die Organisation zielt mit ihren Sendungen vor allem auf deutschsprachige Menschen im Ausland. Damit sind in erster Linie Ausländer gemeint, die sich für Deutschland interessieren. Eine andere Gruppe bilden die Deutschen, die seit Jahren außerhalb ihres Heimatlandes leben, beziehungsweise Touristen.
1953 ging der Rundfunk Deutsche Welle in Bonn auf Sendung. Das Programm, das damals nur auf Deutsch ausgestrahlt wurde, ist heute schon auf dreißig Sprachen zu erreichen, unter anderem auf Türkisch, Albanisch, Arabisch, Hindi, Persisch oder Chinesisch. 1992 wurde in Berlin Deutsche Welle TV gestartet. Sie haben jetzt Programme in sieben verschiedenen Sprachen und strahlen ihre Nachrichtensendungen über den ganzen Tag abwechselnd auf Deutsch und auf Englisch aus, damit sie weltweit ein breites Publikum erreichen können.
Durch die Webseite der Organisation kann man aber nicht nur die TV- und Rundfunksendungen erreichen, sondern auch kostenlose Deutschlektionen. Da sind sowohl diejenigen richtig, die Deutsch lernen oder ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten als auch Deutschlehrer aus aller Welt. Interessante Themen, abwechslungsreiche Übungen und natürlich authentische Texte warten auf die Interessierten.

Medienfreiheit bei der Deutschen Welle
Neben der Verbreitung der deutschen Sprache und Kultur hält die Deutsche Welle den weltweiten Kampf für die Menschenrechte für eine ihrer bedeutendsten Aufgaben. Die umfassenden und unzensierten Informationen, die sie durch ihre Nachrichtensendungen vermitteln, dienen dieser Mission. Es ist eine riesengroße Hilfe für die Bewohner solcher Länder, in denen es keine Medienfreiheit gibt. Ein Beispiel dafür ist China. Jürgen Meyer-Kronthaler, Redakteur des DW-TV Berlin, hat dem GeMa erzählt, dass ihre Webseite von den chinesischen Behörden immer wieder blockiert wird, doch geben die Kollegen der Organisation nicht auf und starten es jedes Mal neu.
Dass die Mitarbeiter der DW nicht erfolglos sind, zeigen unter anderem die verschiedenen Leserbriefe. Einige klagen über die unzensierten Berichte, die sie provozierend finden, und andere sind dankbar, weil sie von ihren Grundrechten erst in den Radio- und Fernsehsendungen der Deutschen Welle gehört haben.
Im September 2009 hat die Deutsche Welle einen Masterstudiengang für internationale Medienstudenten gestartet. Das Programm fördert die Bildung werdender Medienexperten aus den Entwicklungsländern und Ost-Europa. Diese Studenten werden dann das Know-how in ihrer Heimat weitergeben. Herr Meyer-Kronthaler erklärte uns, dass die DW hofft, dass diese Bildung zu der Verbreitung oder Verbesserung der Pressefreiheit in diesen Ländern beitragen wird.

Rundfunkbericht
Anett Sóti und ich, die beiden Medienstudentinnen der Workshop-Gruppe haben die ehrenvolle Aufgabe übertragen bekommen, über den Besuch bei der Deutschen Welle einen kleinen Bericht zu erstellen und damit zu einer 30-minütigen Radiosendung beizutragen. Weil diese Organisation das deutsche Äquivalent der englischen BBC ist, war ich unsagbar begeistert, dass ich das Berliner Zentrum betreten durfte. Ich interessierte mich für alles, was da zu sehen oder zu hören war: Kameras, Monitore, Studios und Editierräume, Aufschriften und Gesprächsfetzen der Journalisten. Während des Besuchs war unser Begleiter Jürgen Meyer-Kronthaler, Redakteur der Deutschen Welle, der das Programm mit seinen Erklärungen, Insider-Geschichten und humorvollen Kommentaren noch genussvoller machte.
Am Ende hatten wir die Möglichkeit, mit ihm ein Interview zu führen. Das gelang ziemlich gut. Eine Ironie des Schicksals war allerdings, dass wir Probleme mit dem Diktafon hatten. Es ist noch nicht aller Tage Abend, dachten wir jedoch und sammelten nach dem Fiasko schriftlich unsere Erinnerungen. Ergänzt mit den Ergebnissen einer kleinen Online-Recherche konnten wir den Bericht endlich fertigstellen. Eine große Hilfe bedeutete dabei die Mitarbeit von Lajos Grund von der Katholischen Universität Piliscsaba: Er schaffte es, mithilfe eines Editierprogrammes und meiner Instruktionen ein einheitliches Werk aus unseren Tonaufnahmen und den Signalen herzustellen.