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Zeitung << 1/2010 << Warschau


Warschau
Ein neuer Reiseführer mit aktuellen Informationen

Autor: Tamás Kispál

Bei meiner Warschau-Reise im August 2010 konnte ich den neuen Reiseführer des Michael Müller Verlags testen. Wie bei den Bänden der MM-City-Reihe des Verlags gewohnt, wird dem Buch auch ein praktischer Stadtplan beigelegt. So bekommt man eigentlich 2 in 1. Das Buch gliedert sich in drei Teile: Reisepraktisches, Spaziergänge durch Warschau, Ausflüge in die Umgebung. Im ersten Teil erfährt man Einiges über die Geschichte, Architektur und Kultur der Hauptstadt von Polen. Es lohnt sich auch unter den Übernachtungsmöglichkeiten im Buch zu stöbern, bevor man sich für ein Hotel entscheidet. Ich traf die Entscheidung noch vor der Besorgung des Reiseführers, und habe mich im Hotel Grand nicht enttäuscht. Die Beschreibung des 4-Sterne-Hotels im Reiseführer („eher solide Mittelklasse”) (S. 56) kann ich allerdings nicht bestätigen. Es ist ein ausgezeichnetes Hotel mit höflichem Personal und richtigen 4-Sterne-Dienstleistungen. Dass die hier angegebenen Verweiszahlen manchmal mit denen auf den dazugehörigen Teilkarten nicht übereinstimmen, sollte eine Aufgabe bei der Überarbeitung des Buches sein. Im Weiteren helfen Informationen zur Ankunft dem Leser, der Warschau besucht, beispielsweise vom Flughafen unkompliziert in die Stadt zu kommen. Ebenso kann die kurze Beschreibung der einzelnen Theater und Kinos für Kulturliebhaber nützlich sein.
Mithilfe von zwölf Touren kann man die Stadt aus dem Reiseführer kennen lernen. Das Verfolgen dieser Spaziergänge wird jeweils durch eine dazugehörige Teilkarte erleichtert. Am Anfang ist zwar ungewöhnlich, dass die Zahlen auf den Karten nicht die einzelnen Sehenswürdigkeiten, sondern in verschiedenen Farben Cafés, Essen und Trinken, Einkaufen, Nachtleben und Übernachten in der jeweiligen Gegend markieren, aber diese komplexe Darstellung kann sich schließlich als ganz praktisch erweisen. Die Sehenswürdigkeiten werden auf den Karten mit ihren Namen ausgeschrieben, wodurch sich die lange Suche nach ihnen erübrigt. Ist man am Königsschloss in der Altstadt, am wunderschönen Park Saski, an der Krakowskie Przedmiescie, einer der Prachtalleen von Warschau, wo auch die Universität Warschau liegt, oder eventuell am Kulturpalast interessiert, kommt jeder, was die Informationen im Reiseführer anbelangt, auf seine Kosten. Sehr praktisch ist auch die Angabe der aktuellen Öffnungszeiten und Preise (in Euro umgerechnet) für Museen, Restaurants, Shopping und Verkehr. Das Buch beschreibt an mehreren Stellen anschaulich, wie schön Altes (z.B. Schloss Wilanów, zahlreiche Kirchen) und Neues (z.B. Botanischer Dachgarten der Universitätsbibliothek, Einkaufszentrum Zlote Tarasy) in Warschau nebeneinander bestehen können. Einige interessante Informationen über Warschau werden in beinahe zwanzig Kästen an verschiedenen Stellen im Buch hervorgehoben. In diesen Info-Kästen erfährt man zum Beispiel, wie die Palme eines der Wahrzeichen der Stadt wurde, wieso sich viele „gegenüber den Taddys” des Warschauer Zoos verabreden oder wie ein ganzer Zyklus von Stadtansichten des im 18. Jahrhundert lebenden venezianischen Künstlers Bernardo Bellotto (Canaletto) die Rekonstruktion des alten Warschaus möglich machte. Der ausführliche Reiseführer bietet dem Leser nützliche Informationen für mehrere Warschau-Besuche.