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Zeitung << 1/2010 << Wo sich die Besten messen


Wo sich die Besten messen
Winterolympiade 2010

Autor: Zoltán Tóth

Dieses Jahr hatte Vancouver das Vergnügen als Ort eines des wohl spektakulärsten Winterereignisse dienen zu dürfen. Die Winterolympiaden finden alle vier Jahre statt, parallel zu den Sommerolympiaden. Zwischen den beiden Ereignissen liegen immer zwei Jahre. Auch dieses Winterfest hatte vieles zu bieten, nicht nur strahlende Gewinner und Verlierer, die sich fragten, woran es gelegen hat, sondern auch einige Skandale. Die Begeisterung in Deutschland war so groß, dass sogar je nach gewonnen Medaillen, die Käufer von bestimmten Schokoladensorten Begünstigungen bekamen.

Schon der Anfang der Olympischen Spiele stand unter keinem guten Stern. Der Rodler Nodar Kumaritaschwili hatte einen Unfall, bei dem er mit 144 km/h gegen einen Pfeiler krachte. Diese Olympiade hatte einen bitteren Nebengeschmack, denn es war der erste Todesfall dieser Art.
Bei den Olympischen Winterspielen in Italien hatten die Deutschen Sportler das gewisse Etwas. Sie haben elf Gold-, zwölf Silber- und sechs Bronzemedaillen geholt. Ihnen folgten die USA und Österreich. Vier Jahre später konnten sie nicht in den gleichen Genuss kommen. Mit insgesamt 25 Medaillen konnten sich im Jahr 2010 die Gastgeber als glorreiche Gewinner der Olympiade fühlen. Die Deutschen haben sich 10 Goldmedaillen, 13 silberne und 7 bronzene erkämpft. Obwohl sie sich in der Gesamtwertung Kanada geschlagen geben mussten, bleiben sie immer noch die unangefochten besten Rodler. Bob-Pilot André Lange hat wieder mal Gold geholt, es war sein viertes Meisterwerk, aber auch sein letztes, denn seine Karriere hat er mit diesem Erfolg beendet, denn er möchte sich zurückziehen. In der Königsdisziplin der Wintersportarten, dem Langlauf über 50 Kilometern gelang Axel Teichmann aber ein Wunder. Er konnte sich die Silbermedaille sichern. Dieser zweite Platz war mindestens so bedeutend, wie ein erster in den anderen Kategorien, denn es war erst die zweite Medaille die sich die Deutschen in dieser Disziplin sichern konnten. Anni Friesinger-Postma, die seit der Olympiade 2010 „Stolperkönigin“ genannt wird, bekam ihren Namen durch den Patzer, den sie beim Eisschnelllaufen vollbrachte. Sie dachte, sie hätte ihrer Teamkameraden die Chance genommen sich für das Finale zu qualifizieren, so hämmerte sie ganz umsonst aufs Eis, obwohl sie mit 0,02 Sekunden Vorsprung gegen Japan gewonnen hat und somit ins Finale weitergekommen war. Mit dieser Leistung konnten die Königinnen des Eises später doch noch Silber holen.
Es gibt viele, die sagen, dass nicht das Gewinnen wichtig ist, sondern dass man mitmacht. Ich hielt Leute mit einer solchen Auffassung immer für Verlierer. Obwohl die deutschen Sportler in den Mannschaftssportarten zahlreiche Medaillen gewonnen haben, konnten sie keine einzige Einzelmedaille erobern. Hier muss man aber auch sagen, dass auch die Fairness der Veranstalter zu wünschen übrig ließ. Die Kombinierer hatten bestimmt ein paar Worte zur Mutter Natur gesagt, als ihnen mitgeteilt wurde, dass sie selbst unter so schlechten Bedingungen springen sollten. Hier wurde nicht der Beste, sondern der mit dem meisten Glück gesucht, der die Natur auf seiner Seite hatte. Ungarns Leistung beschreibt, glaube ich, am besten, dass sie zwar keine Medaillen gewonnen haben, sich aber in den Platzierungen nicht verschlechtert haben.