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Zeitung << 2/2010 << Syntax-Tutorin aus Kassel in Szeged


Syntax-Tutorin aus Kassel in Szeged
Interview mit Linda Kleber

Autorin: Orsolya Gere

Im Wintersemester 2010/11 hatten wir das Glück, eine nette Tutorin bei uns begrüßen zu können. Linda Kleber kommt aus Kassel, und hat uns sehr dabei geholfen, die syntaktischen Strukturen besser zu verstehen. Ich hatte die Möglichkeit, mit ihr ein interessantes Gespräch zu führen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, nach Ungarn zu fahren? Warst du schon mal hier?
Ich war schon Mal hier, auf Urlaub, aber vor dem Urlaub war es schon klar, dass ich sowieso von der Uni aus nach Ungarn gehe, weil die Uni Kassel mit der Uni Szeged ein Kooperationsprogramm hat. Jeden September können die Studenten für einen Monat an einer Vorlesung teilnehmen, mit Dozenten die aus Kassel kommen, und sie brauchen immer Tutoren. Es wird jedes Jahr jemand gefragt, ob er/sie nach Szeged fahren will. In diesem April gab mir Herr Ágel die Möglichkeit im September mitkommen zu können. Ich habe natürlich ja gesagt. Ich kannte das schon von den anderen.

Kannst du den GeMa Leser_innen erzählen, worum es in diesem Seminar geht?
In der Vorlesung wurde in zwei Tagen der Begriff der Grammatik definiert, von der die Syntax auch ein Teil ist. Dann ging es darum, wesentliche Grundbegriffe der Syntax vorzustellen, zum Beispiel die Trennung von Form und Funktion, was sind Grundformen, Worte, was sind dagegen Satzglieder, was sind Wortgruppenglieder. Es ist wichtig zwischen Satzsyntax und Wortgruppensyntax zu trennen. Das Tutorium behandelt anschließend daran die Pflichtlektüre, die syntaktischen Strukturen des Verbs, Verbalklammer und Stellungsfelder des Satzes, die nicht flektierbaren Wortarten, die als einleitende Konjunktion oder Subjunktion ziemlich großen Einfluss auf die Syntax haben.

Wie kam dein Interesse an Syntax?
Als ich angefangen habe Germanistik zu studieren, war ich mehr literaturwissenschaftlich interessiert. Ich dachte, dass ich nur Literatur machen will, Grammatik oder Sprachwissenschaft nicht sehr gerne. Aber Gott sei dank mussten wir alles machen. Wir hatten Einführungsvorlesungen: “Was ist Sprachwissenschaft?”, ”Was ist Grammatik?”. Sie behandelten von Phonologie zur Syntax alles. Wir hatten sehr viele spezielle Seminare. Es ist für mich sehr interessant, zu sehen, was man alles über einen Satz aussagen kann, über seine Struktur, seine Funktion. Aber nicht nur Syntax, sondern auch Sprachwissenschaft generell interessiert mich mehr als am Anfang des Studiums.

Wir wissen, dass du aus Kassel kommst. Was machst du dort, was studierst du genau?
Ich studiere dort Musik und Deutsch bzw. Germanistik auf Lehramt. Ich komme jetzt ins neunte Semester, ich sollte also bald fertig sein. Ich habe Seminare im Musikbereich, Instrumentalunterricht. Ich spiele in einer Band im Rahmen des Musikstudiums. Im Germanistikbereich gibt es drei Zweige: Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft und mittelalterliche Sprach- und Literaturwissenschaft. Daneben habe ich einen Pädagogikteil und zwischendurch auch Schulpraktika.

Wie lange bleibst du in Szeged? Wie fühlst du dich bei uns?
Ich bleibe einen guten Monat in Szeged, also vom 4.September bis 6.Oktober. Ich fühle mich sehr wohl. Die Stadt ist sehr, sehr schön. Ich dachte erst, sie wäre eher klein, aber jetzt habe ich mal alles abgelaufen, und gesehen, dass es noch viel mehr gibt. Es ist auch sehr schön beim Anna- Bad, das habe ich jetzt erstmal gesehen. Ich laufe gerne in der Stadt, also ich fahre nicht mit der Bahn. Ich laufe jeden Tag zur Uni, das sind 40 Minuten. Da sieht man ziemlich viel, den Fluss, die Brücke, die schöne Innenstadt. Am Lehrstuhl sind die Dozenten total nett und laden auch privat ein, einander kennenzulernen. Im Tutorium ist die Atmosphäre sehr gut, die Student_innen sind aktiv, und können ziemlich gut Deutsch sprechen.

Was sind deine Pläne für die Zukunft? Möchtest du eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen?
Ich weiß es noch nicht. Ich muss erstmal meine Examensarbeit schreiben, daran sollte ich gründlich denken. Dann werden wir sehen, was sich ergibt, vielleicht werde ich Lehrerin.

Vielen Dank für das Interview und für deine Arbeit im Tutorium! Wir wünschen dir viel Erfolg bei Deiner Examensarbeit!