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Zeitung << 2/2010 << TDK – Wissenschaftlicher Studierendenwettbewerb in Germanistik


TDK – Wissenschaftlicher Studierendenwettbewerb in Germanistik
Hausrunde als Vorbereitung in Szeged

Autoren: Orsolya Gere, Sándor Török

Alle zwei Jahre findet ein wissenschaftlicher Studierendenwettbewerb in Form einer wissenschaftlichen Studierendenkonferenz an den Universitäten Ungarns statt, an dem Studierende teilnehmen, die neben den obligatorischen Aufgaben ihres Studiums auch die Kraft und Ausdauer haben, wissenschaftliche Besprechungen zu verschiedenen Themen zu verfassen. Dieses Jahr wurde die Hausrunde der geisteswissenschaftlichen Sektion an der Universität Szeged am 3. November 2010 veranstaltet. Neben den vielen verschiedenen Themengebieten – wie Geschichte, Ethnologie, Ungarische Linguistik und Literatur wie auch die anderer Sprachen – hatten wir hier auch die Möglichkeit, die Söhne und Töchter unseres Hauses, die Kandidat_innen des Instituts für Germanistik zu erwähnen und ihre Arbeiten vorzustellen. Die Studierenden, die diese Runde erfolgreich bestanden, werden die Möglichkeit haben, zwischen dem 18. und dem 20. April 2011 in Eger, im Rahmen der landesweiten Runde, ihre Arbeit auch einem weiteren Kreis zu präsentieren. Deshalb lässt die eigentliche Herausforderung noch auf sich warten, aber eine Kostprobe aus den Interessensgebieten der Studierenden können wir schon liefern.

Deutschsprachige Literatur
Die Sektion der deutschsprachigen Literatur am Institut für Germanistik wurde von vier Teilnehmerinnen repräsentiert. Anita Fajt sprach über Quirinus Kuhlmann „Der neubegeisterte Böhme“. „Thomas Mann und der Tod in Venedig“ war das Thema von Viktória Illés. Luca Lafferton referierte über „Leben in der Diktatur in Herta Müllers Herztier“. Anna Angyalka Lukács hielt einen Vortrag über funktionalisierte Literatur in der ungarischen Stammbuchtradition mit dem Titel „Erinnere dich, wie Arm in Arm wir gingen, und an dem Blick der Abendsonne hingen…“. Olga Surinás erzählte über einen Band mit dem Titel „Schwester Monika“, ein Werk, das lange Zeit als ein verdecktes Werk E.T.A. Hoffmanns aufgefasst wurde. Im Hinblick auf seine Inhalte, aufgrund trivialer und erotischer Motive, wurde jedoch diese Aussage immer in Frage gestellt.
Neben dieser Suche nach der Autorschaft konnten auch die anderen Kandidatinnen eine mehr oder weniger überlegte Besprechung vortragen. Todmotive bei Thomas Mann, liturgische Literatur, und die Aktualität der Nobelpreisträgerin.

Germanistische Linguistik
Im linguistischen Teil der germanistischen TDK-Lesung nahmen ebenfalls vier Kandidat_innen teil. Aranka Kalmár hat ein sehr interessantes Thema gewählt: „Die Formen der Redewiedergabe in Übersetzungen deutscher literarischer Texte ins Ungarische am Beispiel von Daniel Kehlmans ’Die Vermessung der Welt’“. Es gibt relativ wenige deutsch-ungarische Vergleiche, die sich auf die Redewiedergabe konzentrieren. Ihre Arbeit wurde von einem Gastvortrag von Prof. Cathrin Fabricius-Hansen im September 2009 an der Universität Szeged inspiriert. Sie betrachtete in ihrem Vortrag die Probleme und Schwierigkeiten der Redewiedergabe aus deutsch-norwegischer Sicht. Daraus konnte Aranka Kalmár folgern, dass diese Schwierigkeiten auch bei den ungarischen Germanistikstudierenden da sind. Während es in der deutschen Sprache in den meisten Fällen konkrete grammatische Formen gibt, fehlt in der ungarischen oft das morphologische Kennzeichen. Deshalb ist es bei der Übersetzung schwierig, adäquate Formen zu finden. Der größte Kontrast besteht darin, dass es im Deutschen extra einen Modus für die Bildung der indirekten Rede gibt, Konjunktiv I, der ins Ungarische auf 23 mögliche Arten übersetzt werden kann. Arankas Ziel war, geeignete Formen für die Redewiedergabe zu finden.
Der Titel der Arbeit von Georgina Kovács lautet „Gebrauch von Anglizismen in den deutschen online Frauen- und Männermagazinen“. Georgina kam auf das Ergebnis, dass die meist verwendeten Anglizismen im untersuchten Korpus Substantive im Maskulinum und Neutrum sind. Denen folgen flektierbare Adjektive und zuletzt die Verben, die der schwachen Konjugation folgen.
Éva Illés beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem Thema „Genitivattribute als nominale Ergänzungen im Deutschen”. Kornél Kovács widmet sich der „Präpositionalinkorporation im Deutschen aus semantisch-funktionaler Sicht”. Viel Erfolg und Ausdauer bei der letzten Runde wünschen wir allen Kandidat_innen!